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Herbst-Ausflug ab Bremen: Domstadt Verden mit gruseliger Geschichte


Historische Sehenswürdigkeiten
Herbstausflug: Diese Domstadt hat eine gruselige Geschichte

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 20.10.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0477594895Vergrößern des Bildes
Der Blick aufs Rathaus von Verden: Die Domstadt hat eine bewegte Vergangenheit. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Klaus Rein/imago)

Mitten in Niedersachsen liegt eine kleine Domstadt, die einen Besuch wert ist – nicht nur wegen ihrer Sehenswürdigkeiten, sondern auch aufgrund ihrer gruseligen Vergangenheit.

Der Herbst eignet sich, um Städte zu erkunden. Ein Ort, der sich für einen solchen Ausflug besonders lohnt, ist Verden. Denn dort gibt es trotz der eher überschaubaren Größe der Stadt einiges zu entdecken.

Zu den dortigen Sehenswürdigkeiten zählt etwa der Dom am Lugenstein, der als Wahrzeichen gilt. Er wurde zwischen 1290 und 1490 errichtet. Der Hallenumgangschor sei vermutlich der älteste in Deutschland und wurde beispielgebend für andere Sakralbauten, teilt die Stadt mit.

Besucher können Fragmente der Stadtmauer sehen

An mehreren Orten in Verden sind Überreste der alten Stadtmauer erhalten. Am Sandberg
befindet sich ein Fragment der norderstädtischen Stadtmauer aus den Jahren um 1210. An der Adresse Hinter der Mauer ist ebenfalls ein erhaltenes Fragment aus dem Jahr 1210 zu sehen, das einst dem Hochwasserschutz diente.

Mehr über die Geschichte der Stadt können Besucher im Historischen Museum Domherrenhaus erfahren. Der Fachwerkbau war im frühen 18. Jahrhundert ein Adelssitz. Beherbergt ist dort unter anderem eines der drei ältesten Holzartefakte der Menschheit – die "Lanze von Lehringen".

Jugendliche "Hexe" wurde in Verden hingerichtet

Verden war zudem einer der Kernschauplätze der damaligen Hexenverfolgungen zwischen den Jahren 1517 bis 1683. Es meint das Festnehmen, Foltern und Bestrafen von Menschen, denen man Zauberei oder einen Bund mit dem Teufel anhing. Insgesamt gerieten in Verden 80 Frauen und 9 Männer in Hexenprozesse, viele von ihnen wurden getötet. Eine von ihnen war die erst 15 Jahre alte Margarethe Sievers. Ihre tragische Geschichte können Sie hier nachlesen.

Zu dem grausamen Kapitel der Verdener Vergangenheit gibt es eine erhaltene Sehenswürdigkeit: das Scharfrichterhaus. In dem 1553 gebauten Fachwerkhaus lebten die Verdener Scharfrichter. Sie galten als ehrlos und hatten die Aufgabe, Geständnisse bei einem Delinquenten zu erzwingen und Urteile zu vollstrecken. Sie waren an den Hexenverfolgungen und Prozessen beteiligt, zwangen vermeintliche Hexen zum Geständnis und richteten sie öffentlich hin. Das Scharfrichterhaus befindet sich am Piepenbrink 1.

Geistervilla war bekannter Lost Place – bis zum Feuer

Auch eine weitere gruselige Sehenswürdigkeit zog Besucher an: Bis zum vergangenen Jahr stand eine alte, zerfallene Villa am Burgberg direkt an der Aller. Als Verdener Geistervilla gehörte sie zu den bekanntesten Lost Places in Deutschland. Ein Feuer zerstörte jedoch das Anwesen, die Trümmer wurden abgerissen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Doch das war noch nicht alles. In der Stadt Verden soll es Geschichten zufolge Geister gegeben haben. An manchen historischen Gebäuden hängen gruselige steinerne Gestalten, deren Vorfahren ein furchtbares Schicksal ereilt habe, heißt es. Im Innenhof des Verdener Domes befindet sich hoch oben am Dachrand etwa der "Steinerne Mann", um den sich eine gruselige Sage rankt. Wer mehr dazu erfahren will, kann in Verden an besonderen Stadtführungen zu den Themen "Schrecklich-schöne Schauermärchen" und "Märchen, Sagen und Legenden" teilnehmen.

Verden ist schnell zu erreichen

Verden lohnt sich vor allem für Besucher aus Norddeutschland für einen Tagesausflug. Von Bremen nach Verden dauert die Autofahrt nur etwas mehr als 30 Minuten, von Hannover braucht man etwas länger als eine Stunde. Da Verden direkt auf der Bahnstrecke zwischen Bremen und Hannover liegt, ist die Stadt auch per Zug bequem zu erreichen.

Hamburger bauchen mit dem Auto etwa 1,5 Stunden nach Verden, von Braunschweig sollte man etwa 2 Stunden einplanen.

Verwendete Quellen
  • verden.de: Sehenswürdigkeiten
  • landkreis-verden.de: Scharfrichterhaus
  • mittelweser-tourismus.de: Steinerne Mann
  • Weitere Artikel von t-online
  • Eigene Recherche
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