Regierung Habeck in Bremen: Weg zum "grünen Stahl" muss schnell gehen
Beim Umsteuern auf eine klimafreundliche Stahlindustrie sieht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Deutschland unter Zeit- und Konkurrenzdruck. "Wir haben keine Zeit zu verschenken", sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch im Stahlwerk von ArcelorMittal in Bremen. Die Emissionen von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) müssten schnell gesenkt werden. Außerdem arbeiteten auch andere Wirtschaftsmächte wie die USA, Indien oder China an Konzepten für sogenannten grünen Stahl, der klimaneutral produziert werde.
Der Stahlkonzern ArcelorMittal hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2030 in Europa um 30 Prozent zu reduzieren und Stahl bis 2050 weltweit klimaneutral zu produzieren. Dazu sollen bis 2026 an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt zwei Hochöfen ersetzt werden durch modernere Technologie: Anlagen zur Direktreduktion von Eisenerz (DRI) und Lichtbogenöfen. Die neuen Anlagen sollen zunächst mit Erdgas, später mit klimaneutralem Wasserstoff betrieben werden.
Habeck sagte, Fördergeld des Bundes für die Milliardeninvestition sei bereitgestellt. Mit dem Vorhaben könne begonnen werden, auch wenn eine Bewilligung durch die EU noch ausstehe. Zahlen nannte er dabei nicht. Aus dem Stahlwerk kommt nach Angaben des Senats die Hälfte des C02-Ausstoßes in Bremen.
Für Habeck war es der Antrittsbesuch im kleinsten Bundesland als Minister. Er sprach mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linkspartei). Dabei sei es um die Weiterentwicklung der Industrie des Zwei-Städte-Staates, erneuerbare Energien, die Onshore- und Offshore-Windkraft und die Nutzung von Wasserstoff gegangen, teilte der Senat mit. Der Minister wollte auch das Klimahaus in Bremerhaven besuchen.