Magdeburg Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung relativ gut
Für Menschen mit Behinderung hat die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt fast wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht. In dieser Gruppe seien weniger als ein Prozent mehr arbeitslos als vor der Krise, wie die Aktion Mensch und das Handelsblatt Research Institute am Dienstag in ihrem Inklusionsbarometer Arbeit berichteten.
Sachsen-Anhalt sei im bundesweiten Vergleich neben Thüringen ein "positiver Ausreißer". In den ersten zehn Monaten dieses Jahres seien im Land im Schnitt 3987 Menschen mit Behinderung erwerbslos gewesen, sagte eine Sprecherin der Aktion Mensch.
Deutschlandweit lag die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung mehr als acht Prozent über dem Vorkrisenniveau. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres hatten durchschnittlich 174 000 Menschen mit Behinderung keinen Job. Das waren den Angaben zufolge sogar noch einmal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt liege das Niveau der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland auf dem Stand von 2016, sagte der Leiter des Handelsblatt Research Institutes, Bert Rürup. "Da sich die Situation in den Jahren vor Corona fast stetig verbesserte, heißt das: Alle seither erreichten Fortschritte sind verloren."
Menschen mit Behinderung werden laut Rürup deutlich länger mit den Negativfolgen der Pandemie zu kämpfen haben. Derzeit entwickele sich die Lage für Menschen mit Behinderung weniger positiv als für Menschen ohne Behinderung. "Denn erfahrungsgemäß ist der Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung von einer geringeren Dynamik geprägt", so Rürüp.