Bonn Corona-Pandemie macht Thüringer weniger glücklich
Die Corona-Krise hat den Menschen in Thüringen laut einer Studie ziemlich die Stimmung verdorben. Im neuen "Glücksatlas", der am Mittwoch in Bonn vorgestellt wurde, kommt das Bundesland auf einer Skala von 0 bis 10 auf einen Glücksindex von 6,45. Es belegt damit im Ländervergleich knapp hinter dem Saarland (6,46 Punkte) lediglich den 14. Platz und liegt unter dem bundesweiten Durchschnitt von 6,58. Auf den weiteren Plätzen folgen nur noch Bremen (6,35) und Berlin (6,20). Die glücklichsten Deutschen leben der Studie zufolge 2021 in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt (beide 6,78 Punkte).
Bundesweit brach die Lebenszufriedenheit um 0,55 Punkte ein und liegt nun auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1984. Die Studienmacher führen diese Entwicklung auf demografische Unterschiede zwischen den Ländern zurück: Städter, Frauen und Besserverdiener hätten tendenziell stärker unter den Einschränkungen während der Pandemie gelitten.
Da die neuen Bundesländer aber ländlicher geprägt sind, einen hohen Männeranteil und eher niedrige Einkommen aufweisen, seien sie davon weniger stark betroffen gewesen. Insgesamt glich sich die Lebenszufriedenheit dadurch an und liegt dort nun nur noch 0,1 Punkte unter dem Niveau in den westdeutschen Bundesländern.
Der "Glücksatlas" wurde im Auftrag der Deutschen Post erstellt und basiert im Kern auf einer repräsentativen Umfrage mit mehr als 8400 Beteiligten des Instituts für Demoskopie Allensbach. Die Teilnehmer wurden zwischen Januar und Juni 2021 befragt, also in einer Phase mit einem Lockdown, aber auch mit Lockerungen und steigenden Impfzahlen. Die Lage in der zweiten Jahreshälfte ist nicht abgebildet.