Fußball-Bundesliga Hecking-Überraschung: Bochum holt Remis gegen Leverkusen
Viel gekämpft, gut gespielt und spät belohnt worden: Bochum ringt mit Neu-Trainer Dieter Hecking dem Meister Bayer Leverkusen ein Remis ab. Die Entscheidung fällt erst spät durch ein Jokertor.
Dem VfL Bochum ist bei der Rückkehr von Dieter Hecking auf die Trainerbank eine kleine Überraschung gelungen. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga erkämpfte sich im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen ein 1:1 (0:1). Zwar sind die Bochumer, die den erfahrenen Bundesligatrainer am Dienstag als ihren neuen Chefcoach präsentiert hatten, auch nach dem zehnten Spieltag noch immer sieglos, aber im Heimspiel gegen den Meister und Pokalsieger holten sie zumindest den zweiten Punkt in dieser Saison.Den frühen Führungstreffer der Gäste durch Patrik Schick (19. Minute) glich der eingewechselte Koij Miyoshi (88.) erst spät aus. Ein verdienter Puntgewinn für die Bochumer bei Premiere von Trainer Hecking, der zuletzt im Mai 2019 bei Borussia Mönchengladbach als Cheftrainer in der Bundesliga auf der Bank saß.
Die Leverkusener dagegen setzten mit dem Remis vier Tage nach dem 0:4 beim FC Liverpool in der Champions League ihre Serien fort: Sie gewinnen auch nach dem dritten Königsklassenspiel in Folge das anschließende Liga-Spiel nicht. Aber sie bleiben in der Bundesliga saisonübergreifend seit nun 22 Auswärtspartien ohne Niederlage. Die letzte Auswärtspleite gab es im Mai 2023 - in Bochum.
Personell hatten beide Trainer erwartungsgemäß umgestellt, Hecking gleich auf vier Positionen. Unter anderem mussten nach dem 2:7-Debakel in der Vorwoche bei Eintracht Frankfurt die Innenverteidiger Ivan Ordets und Erhan Masovic für Jakov Medic und U 21-Nationalspieler Tim Oermann weichen. Bayer-Coach Xabi Alonso hatte nach dem Liverpool-Spiel dreimal getauscht: Robert Andrich erhielt den Vorzug vor Alejandro Palacios, Jonas Hofmann für Aleix Garcia und im Sturm spielte Schick anstelle von Victor Boniface.
Und ausgerechnet Schick, der bislang in der Liga nicht über die Joker-Rolle hinauskam, setzte das erste Ausrufezeichen der Partie: Nach einem Pass von Florian Wirtz ließ der tschechische Nationalspieler VfL-Torhüter Patrick Drewes keine Chance. Schicks erster Saisontreffer hatte Signalwirkung für die Gäste. Denn der Deutsche Meister hatte anfangs Mühe.
Die Bochumer zeigten nämlich im Vergleich zu den Vorwochen eine gute Leistung, agierten aus einer stabilen Defensive und starteten immer wieder schnelle Angriffe. Das schnelle Umschaltspiel machte den Hausherren Mut, Angreifer Moritz Broschinski (18. 26. und 42.) kam zu einigen guten Abschlussgelegenheiten.
Doch mit der Führung im Rücken zeigte sich die Leverkusener davon lange Zeit nur wenig beeindruckt. Stattdessen hätte Jeremie Frimpong (30.) schon vor der Pause den zweiten Treffer erzielen können, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Drewes. Auch nach dem Seitenwechsel war Bochums Torhüter gefordert, konnte einen von Mitspieler Gerrit Holtmann abgefälschten Ball (57.) so eben noch abwehren.
Die Intensität der Partie nahm in der Schlussphase zu. Obwohl die Leverkusener mit ihrem Ballbesitz-Fußball die meiste Zeit den Gegner auf Distanz halten konnten, gaben sich die Bochumer nicht auf und blieben bei ihrer Taktik: schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn - und wurden belohnt. Der eingewechselte Miyoshi traf zum späten Ausgleich und sorgte für eine kleine Überraschung bei der Hecking-Rückkehr.
- Nachrichtenagentur dpa