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Einmalig bei Wirbeltieren: Sägefische vermehren sich ohne Partner


Einmalig bei Wirbeltieren
Sägefische vermehren sich ohne Partner

Von t-online
Aktualisiert am 02.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Ein Sägefisch der Art Pristidae pristis pectinata im Atlanta Georgia Aquarium.Vergrößern des Bildes
Ein Sägefisch der Art Pristidae pristis pectinata im Atlanta Georgia Aquarium. (Quelle: imago / McPHOTO)
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Zufallsentdeckung an der Küste vor Florida: Sägefische brauchen zur Vermehrung nicht unbedingt einen Partner. Die bis zu 7,60 Meter langen Weibchen pflanzen sich, wenn es sein muss, auch ohne Paarung fort. Bei drei Prozent der Fische fanden Forscher im Erbgut klare Hinweise auf Parthenogenese, also auf eine sogenannte Jungfernzeugung.

Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass eine paarungslose Vermehrung fast nur unter wirbellosen Tieren vorkommt: Viele Insekten, Milben und Würmer, einige Krebs-, Echsen- und Schneckenarten sowie vier Schlangenarten zeugen ihren Nachwuchs ohne Partner. Doch bei Wirbeltieren wie dem Sägefisch gilt Parthenogenese als nahezu unmöglich. Auf diese Art entstandene Nachkommen sind normalerweise nicht lebensfähig.

Doch den untersuchten Sägefischen hat die Jungfernzeugung nicht geschadet, sie sind genetisch unbelastet und erfreuen sich bester Gesundheit, berichten die Forscher von der Stony Brook University's School of Marine in der auf "Current Biology" veröffentlichten Studie.

Ein cleverer Trick der Natur?

Ein Schlüssel könnte die starke Bedrohung der untersuchten Fische sein. Sägefische von der Art Pristis pectinata gibt es nur noch sehr wenige. Vielleicht trete also die Parthenogenese bei sehr kleinen oder stark schrumpfenden Populationen auf, so die Wissenschaftler.

Dazu würde die Beobachtung passen, dass einige wenige Fälle von Jungfernzeugung auch schon bei Vögeln, Reptilien und Haien festgestellt wurden, die in Gefangenschaft gehalten wurden. Allerdings litten die Jungtiere an Gendefekten und überlebten nicht.

Die jetzt entdeckte Parthenogenese bei wildlebenden Wirbeltieren, die dazu noch gesunden, lebensfähigen Nachwuchs gebracht hat, ist bislang einmalig. Die Forscher aus Florida fordern ihre Kollegen auf, sich die DNA-Datenbanken von bedrohten Arten gezielt nach weiteren Fällen von Parthenogenese anzuschauen. Vielleicht ist das beobachtete Phänomen ein letzter Trick der Natur, um das Überleben einer Art - zumindest vorrübergehend - zu sichern.

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