Krise in der Ost-Ukraine
Am 25.April hatte der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk unmissverständlich seine Sicht der Lage geschildert: "Russland will den dritten Weltkrieg anzetteln." Der Versuch einer militärischen Einmischung in der Ukraine werde jedoch zu einer bewaffneten Auseinandersetzung in Europa führen. Die russischen Streitkräfte halten nahe der ukrainischen Grenze Manöver ab und sollen sich bis auf einen Kilometer der Grenze genähert haben.
Pro-Russische Separatisten haben auf dem Militärflugplatz in Kramatorsk in der Nähe der Stadt Slawjansk einen ukrainischen Armeehubschrauber zerstört. Ein Scharfschütze habe in den Tank der am Boden stehenden Maschine geschossen, sagte der Chef des Antiterrorzentrums, Wassili Krutow. Der Hubschrauber sei explodiert, der Pilot sei beim Sprung aus der Maschine verletzt worden.
Kontrollpunkt in Flammen: In der Nähe der ost-ukrainischen Stadt Slawjansk rücken Spezialkräfte der Armee gegen pro-russische Aktivisten vor.
Bei Schusswechseln zwischen den ukrainischen Soldaten und den Separatisten werden mehrere pro-russische Kämpfer getötet.
Die Separatisten ziehen sich zurück und setzen Barrikaden in Brand. In der Stadt sollen rund 2000 bewaffnete Aktivisten bereitstehen.
Die Reaktion aus Moskau lässt nicht lange auf sich warten. Die "Bande" in Kiew habe keine Legitimität, so einen Einsatz zu befehlen, sagt Präsident Putin und droht der Ukraine mit Konsequenzen.
Gesteuert von Moskau oder nicht - die Separatisten schienen im Osten der Ukraine zuletzt immer mehr die Kontrolle zu übernehmen. Das Bild zeigt die Beerdigung eines Aktivisten in der Stadt Slawjansk.
Ukrainische Polizisten beobachten pro-russische Separatisten: In den vergangenen Tagen ließen Polizei, Militär und Geheimdienst die vermummten Militanten fast widerstandslos gewähren.
Pro-ukrainische Bewohner, die zum Beispiel Wahlkampfveranstaltungen besuchen wollen, sind dem Mob schutzlos ausgeliefert.
Mit Eiern beworfen zu werden ist noch die harmloseste Demütigung. Augenzeugen berichten von Bedrohungen und Verschleppungen.
Die ukrainische Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko hält ihre Pressekonferenz in Donezk wie ein Geheimtreffen ab. Ein Kommunalpolitiker ihrer pro-europäischen Vaterlandspartei wurde tot in einem Fluss gefunden - in der Nähe der von pro-russischen Kräften kontrollierten Stadt Slawjansk.
Die Separatisten sind auch deswegen aggressiver geworden, weil es bei einem Überfall von ukrainischen Nationalisten zu Toten gekommen war.