Das Magnetfeld der Erde schwächelt
"Swarms" Sicht auf das Magnetfeld der Erde: Drei europäische Satelliten haben den Schutzschild unseres Planeten gegen kosmische Teilchenströme mit ungekannter Genauigkeit vermessen. Zuletzt hat sich das Magnetfeld der Erde in einem Tempo verändert, das selbst Wissenschaftler stutzig gemacht hat. Blau eingezeichnet ist der Bereich der sogenannten Südatlantischen Anomalie. Dort ist das Magnetfeld besonders schwach.
Dynamisches System: Dieses Bild zeigt die Änderungen in der Stärke des Magnetfeldes zwischen Januar und Juni 2014. Vor allem über Amerika und Teilen des Südatlantiks hat es sich abgeschwächt, über dem Indischen Ozean hat es an Kraft gewonnen. Wichtig sind die Informationen zum Beispiel für die Navigation.
"Swarm"-Satellit im All (künstlerische Darstellung): Die drei baugleichen Satelliten "Alpha", "Bravo" und "Charlie" haben Magnetometer an Bord, die Richtung und Stärke des Magnetfeldes erfassen können. Die Messgeräte sind auf vier Meter langen Auslegern untergebracht, damit sie von der restlichen Technik an Bord des Satelliten möglichst wenig gestört werden.
Schützender Kokon für das Leben (künstlerische Darstellung): Das Magnetfeld dient der Erde als Schutzschild vor hochenergetischen Teilchenstürmen. Die werden regelmäßig von der Sonne ins All geschleudert - und könnten unserer Atmosphäre gefährlich werden.
"Swarm"-Satellit im Flug (künstlerische Darstellung): Die Position der Satelliten war nach dem Start noch einmal umgestellt worden, weil ein Backup-Magnetometer von "Charlie" ausgefallen war.
Daten im Vergleich: Bereits mit früheren Missionen haben Forscher das Erdmagnetfeld vermessen, so mit dem deutschen Satelliten "Champ". Die Daten der "Swarm"-Konstellation aus den ersten Monaten seien in ihrer Präzision mit denen vergleichbar, die "Champ" binnen eines Jahrzehnts gesammelt habe, erklärten Forscher im Mai auf der Jahrestagung der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU) in Wien.