Südpol: Captain Scotts Fotos von der Südpolexpedition 1911/12
Der britische Polarforscher Captain Robert Falcon Scott (1868-1912) leitete die schicksalhafte Südpol-Expedition 1911/12. Im Wettstreit um das Erreichen des Pols unterlag er seinem norwegischen Rivalen Roald Amundsen. Scott dokumentierte die Expedition mit der Kamera. 113 Negative sind erhalten geblieben, um deren Erwerb nun das Scott Polarforschungsinstitut der Universität Cambridge kämpft.
Langer, brutaler Marsch durch die Eiswüste: 1500 Kilometer müssen Scott und sein Team bis zum Südpol bewältigen. Ponys ziehen die Schlitten mit der Ausrüstung. Rivale Amundsen setzt Hunde ein, die sich im polaren Klima als widerstandsfähiger erweisen werden.
Die Expedition ist eine gewaltige Strapaze für Mensch und Tier. Im Fell der Ponys bilden sich Eiszapfen. Die Wetterbedingungen erschweren das Vorankommen, immer wieder gibt es Schneestürme.
Expeditionsleiter Scott hat sein Team beim Aufschlagen eines Lagers fotografiert.
Fast schon idyllisch wirkt das Camp in der Eislandschaft im antarktischen Sommer. Am 16. Januar 1912 brechen die Polarforscher in euphorischer Stimmung von ihrem Nachtlager auf, optimistisch, ihr Ziel, den Südpol, bald zu erreichen. Doch am Abend stoßen sie auf eine norwegische Flagge - sie haben das Rennen zum Südpol gegen ihren Rivalen Amundsen verloren.
"Das Furchtbare ist eingetreten, das Schlimmste, was uns widerfahren konnte!", schreibt Scott über den Schock der Niederlage in sein Tagebuch. Von nun an schwinden Zuversicht, Kräfte und Vorräte.
Die Wetterbedingungen verschlimmern die Qualen des Rückwegs. Mehrmals wird das Team vor Orkanen überrascht und muss sich im Lager einigeln. Schnee fegt über die Zelte und Kisten mit Proviant und Ausrüstung.
Die Ponys sind längst eingegangen, die entkräfteten Männer müssen ihre Ausrüstung selbst ziehen. Auf Skiern plagen sie sich mit einem schwer bepackten Schlitten durch den tiefen Schnee. Es ist ein Marsch in den Tod, keiner der Polarforscher wird die Expedition überleben.