Die Tragödie der "General Slocum"

Am 15. Juni 1904 brach der Raddampfer "General Slocum", das "größte und glanzvollste Ausflugsboot New Yorks", zu seiner verhängnisvollen letzten Fahrt auf. 1358 Passagiere, überwiegend deutsche Einwanderer, sind für einen vergnügten Ausflug an Bord gekommen.

Eine halbe Stunde nach dem Start bricht in einem Lagerraum des Schaufelraddampfers Feuer aus. Alle Löschversuche scheitern, Rettungsboote lassen sich nicht aus ihren Verankerungen lösen - eine Katastrophe bahnt sich an.

Schließlich sinkt das Schiff vor der Küste der Bronx bei einer Flussenge mit dem Namen "Hell's Gate" (Höllentor).

Hunderte Passagiere ersticken, verbrennen oder ertrinken - viele von ihnen können nicht schwimmen und werden durch ihre schwere Kleidung in die Tiefe gezogen.

Am Ende dieses so fröhlich gestarteten Tages sind mehr als 1000 Menschen tot, die meisten von ihnen Frauen und Kinder deutscher Herkunft. Nur 321 Passagiere überleben.

Noch Tage später werden an den Küsten New Yorks Leichen angeschwemmt. "Ein Horrorspektakel, das sich mit Worten nicht beschreiben lässt", schreibt eine Zeitung.

Kapitän Van Schaick, der das Unglück schwer verletzt überlebt, wird später zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Brandschutzübungen hatte es auf der "General Slocum" nie gegeben, die Schwimmwesten erwiesen sich als unbrauchbar.