Waldbrände in Europa: Hier wüten die Feuer besonders heftig
In der Türkei kämpfen weiter Tausende Einsatzkräfte gegen Wald- und Buschbrände. In einem Waldgebiet nahe des Dorfes Akcayaka musste wegen eines Flächenbrands ein Kohlekraftwerk evakuiert werden.
Die Einsatzkräfte kämpften dort stundenlang gegen die Flammen. Nach Behördenangaben konnte der Brand am Donnerstag nach elf Stunden eingedämmt werden.
Bei den schwersten Waldbränden seit mehr als 13 Jahren sind in der Türkei bisher acht Menschen ums Leben gekommen.
Im beliebten Urlauberort Bodrum geht ein Mann mit Hund durch die rauchverhangene Luft. Laut dem Sender CNN Türk wurde hier ein ganzes Viertel evakuiert, 540 Menschen mussten per Boot in Sicherheit gebracht werden, weil die Straßen nicht mehr benutzbar waren.
In den Touristenregionen Antalya und Mugla, hier zu sehen, wüteten ebenfalls zahlreiche Brände.
In Mugla helfen hunderte Freiwillige dabei, die Brände einzudämmen.
In Manavgat in der südtürkischen Provinz Antalya versucht eine Frau, ein Feuer mit einem Zweig auszuschlagen. Bisher sind in der Türkei acht Menschen durch die Feuer getötet worden. Die Europäische Union schickt derweil Unterstützung: Drei Löschflugzeuge seien mobilisiert worden.
Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben mindestens 100.000 Hektar Fläche durch Brände zerstört. In den Jahren 2008 bis 2020 waren es im selben Zeitraum durchschnittlich nur rund 13.000 Hektar.
Auch in Griechenland spitzt sich die Lage weiter zu. Seit Tagen kämpfen Einsatzkräfte gegen Dutzende Brandherde. Unter anderem bedrohen die Feuer die Hauptstadt Athen.
Starke Winde entfachen die Brände immer wieder neu. Das macht es den Einsatzkräften schwer, die Flammen unter Kontrolle zu bringen.
Nördlich von Athen wurden die Bewohner mehrerer Ortschaften dazu aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. So wie diese Gruppe, die sich und eine Ziegenherde vor den Flammen in Sicherheit bringt.
In der Region Varibobi sind große Flächen Wald abgebrannt. Insgesamt sind laut dem griechischen Nationalobservatorium dieses Jahr bereits mehr als 12.000 Hektar Land den Flammen zum Opfer gefallen.
Ein Waldbrand bedroht auch die Olympischen Akademie im antiken Olympia auf der Halbinsel Peloponnes.
Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis (Mitte), besuchte mit andere Regierungsvertretern das antike Olympia. "Wir stehen vor noch nie dagewesenen Bedingungen, da eine mehrtägige Hitzewelle das ganze Land in ein Pulverfass verwandelt hat", sagte er später in einer Fernsehansprache.
Die Flammen hinterlassen an vielen Orten in Griechenland ein Bild der Verwüstung. In der Kleinstadt Afidnes, eine Autostunde von Athen entfernt, stehen ausgebrannte Autos am Straßenrand.
Bereits Ende Juli mussten fünf Dörfer in der Nähe der Stadt Patras evakuiert werden. Hier sind Feuerwehrleute im Einsatz während eines Waldbrands in der Nähe des Dorfes Lampiri.
Im Dorf Lampiri, östlich der Stadt Patras, sind einige Häuser ausgebrannt. Bewohner einiger Dörfer mussten mit Hilfe der Feuerwehr und der Küstenwache per Boot evakuiert werden. "Wir sind durch die Hölle gegangen", sagte ein Anwohner der Nachrichtenagentur AFP, "wir hatten Angst, dass wir alles in den Flammen verlieren würden."
Ein Hubschrauber tankt in der Nähe des griechischen Dorfes Ziria Wasser aus dem Meer, um es über einem Waldbrand östlich der Stadt Patras abzulassen. Laut Zivilschutz waren seit Samstag 58 Brände auf der Halbinsel ausgebrochen, von denen die meisten jedoch rasch unter Kontrolle gebracht werden konnten.
Auch Italien bittet um europäische Hilfe: Der Chef der Zivilschutzbehörde, Fabrizio Curcio, beantragte die Aktivierung des europäischen Mechanismus, mit dem aus anderen EU-Ländern zum Beispiel Löschflugzeuge zur Unterstützung nach Italien kommen könnten – so hieß es in einer Mitteilung von Sonntagnacht.
Die beliebte Urlaubsinsel Sizilien war in den vergangenen Tagen stark von den Bränden betroffen, ebenso wie weitere Teile Süditaliens. Hier ein Blick aus einem Hubschrauber der Feuerwehr auf die sizilianische Hafenstadt Catania: Dichter Rauch zieht über die Wohnhäuser. Aus vielen Regionen Italiens machten sich Feuerwehr-Trupps auf den Weg nach Sizilien.
Im spanischen San Martín De Valdeiglesias steigt Rauch in einem Waldgebiet auf. Die Einsatzkräfte setzen die Löscharbeiten in der Region fort, in der der Brandherd bereits stabilisiert wurde. Doch am Wochenende trat auch ein weiteres Feuer auf, in der Nähe des Stausees San Juan, rund 70 Kilometer östlich von Madrid. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, sich von der beliebten Badestätte fernzuhalten.