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Kaiser-Pinguine vor der Ausrottung: Küken in vier Kolonien ausgelöscht


Küken in vier Kolonien ausgelöscht
Klima-Katastrophe bei Kaiserpinguinen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 25.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Kaiser-Pinguin-Mutter pflegt ihr Küken. Ohne Meereis kann sich der Nachwuchs nicht entwickeln.Vergrößern des Bildes
Eine Kaiserpinguin-Mutter pflegt ihr Küken. Ohne Meereis kann sich der Nachwuchs nicht entwickeln. (Quelle: vlad2000 via www.imago-images.de)

Die Lage für die Kaiserpinguine in der Antarktis ist bedrohlich. Forscher fürchten, dass es eine Brutkatastrophe gibt.

Eine neue Studie malt ein düsteres Bild für die Kaiserpinguine in der Antarktis. Demnach könnten die Kolonien bis zum Ende des Jahrhunderts zu 90 Prozent ausgerottet sein. Der Grund für die dramatische Entwicklung: Nachwuchsprobleme wegen der Klimakrise.

Satelliten- und Luftaufnahmen hätten laut einer Untersuchung des British Antarctic Survey ergeben, dass in vier der fünf bekannten Kolonien kaum Küken überlebt haben können, da immer mehr Eis in der Antarktis verloren geht. Damit schwinden auch die Brutplätze, wo die Küken aufgezogen werden, bevor sie ins Wasser gegen können. Das ist erst möglich, wenn sie ein Gefieder entwickelt haben, das sie gegen das kalte Wasser schützt. Viele fallen ins Wasser, ertrinken oder werden gefressen. Selbst wenn sie es zurück an Land schaffen, ist die Gefahr groß, dass sie erfrieren.

Video | Animation zeigt alarmierende Entwicklung in der Antarktis
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Quelle: t-online

Bevor sie flügge werden, ist das Eis verschwunden

Die Kaiser-Pinguine legen ihre Eier laut des British Arctic Survey im antarktischen Winter zwischen Mai und Juni. Ein Ei braucht etwa 65 Tage, bis daraus ein Küken schlüpft. Es dauert aber bis Dezember, bis die kleinen Pinguine flügge werden und die Brutplätze verlassen können.

Satellitenbilder der Kolonien zeigen, dass im Dezember 2022 wie auch im Jahr zuvor das Eis zurückgegangen war. Besonders betroffen waren die Kaiserpinguine in der Bellinghause See. Dort sei das Eis im November komplett verschwunden, heißt es in der neuen Studie. Mehr als 9.000 Küken seien gestorben.

"Wir haben noch nie gesehen, dass Kaiserpinguine in einer einzigen Saison sich so wenig fortpflanzen konnten. Der Verlust des Meereises in dieser Region während des antarktischen Sommers macht es sehr unwahrscheinlich, dass Küken überleben werden", beschreibt Dr. Peter Fretwell, der die Studie leitet, die Katastrophe. Es sei bekannt, dass diese Spezies sehr anfällig für die Erwärmung durch den Klimawandel ist. Die Daten deuteten darauf hin, dass derart große Verluste an Meereis noch häufiger werden.

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Fläche von Größe Grönlands ohne Eis

Seit 2016 verzeichnete die Antarktis in der Geschichte der 45-jährigen Satellitenaufzeichnung die vier Jahre mit der geringsten Meereisausdehnung. Die Jahre 2021/22 und 2022/23 waren dabei die niedrigsten. Zwischen 2018 und 2022 waren 30 Prozent der 62 bekannten Kaiserpinguinkolonien in der Antarktis von einem teilweisen oder vollständigen Meereisverlust betroffen. Auch in diesem antarktischen Sommer bereiten die Entwicklungen des Meereis Experten große Sorgen.

Bislang seien die Kaiserpinguine bei solchen Krisen zu anderen Brutplätzen gewandert. Doch wegen Verlust an Meereis gebe es diese Alternativen nicht mehr. In den jahrzehntelangen Untersuchungen habe es nur in 2010 Probleme beim Brüten gegeben.

Verwendete Quellen
  • basl.ac.uk: "Loss of sea ice causes catastrophic breeding failure for emperor penguins" (englisch)
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