Weihnachten in Tschernobyl
Eine gigantische Schutzhülle aus Stahl schirmt den Unglücksreaktor von der Außenwelt ab. 1986 ereignete sich der Super-Gau.
Am 26. April 1968 explodierte der Reaktorblock 4. Es handelt sich um den weltweit schwersten Reaktorunfall. Menschen aus der Region leiden bis heute an den Folgen.
Nur drei Kilometer vom Kraftwerk entfernt lebten in Prybjat 47.000 Menschen – heute ist die Stadt verlassen. Erstmals seit dem Unglück wurde 2019 wieder ein Weihnachtsbaum aufgestellt.
An dem Baum hängen neben Familienfotos und anderen Erinnerungen auch Uhren – sie sollen symbolisieren, dass die Stadt wiederbelebt werden soll. Die Zeit sei für die Stadt nicht stehengeblieben. Der Baum ist der erste Weg zurück zur Normalität.
Wo einst Menschen lebten, holt sich die Natur ihren Raum zurück. Doch einige Einwohner wollen wieder nachhause, zurück nach Prybjat in die Sperrzone.
Noch stehen überall Strahlenwarnzeichen, sie markieren die Sperrzone. Die Strahlung hat viele Menschen über Generationen krank gemacht.
Die Gebäude sind verlassen, an vielen Stellen wird sichtbar, dass der Aufbruch ad hoc war. Die Stadt wieder aufzubauen, dürfte einige Kraft kosten. Ehemalige Bewohner wollen diese Strapazen eines Tages auf sich nehmen.