DGzRS und DLRG retten Flüchtlinge vor Lesbos aus der Ägäis.
Der Seenotrettungskreuzer "Minden", den die DGzRS 2014 außer Dienst gestellt hat, wurde vom neuen Eigner zur Verfügung gestellt. Im Februar wurde die "Minden" wieder einsatzklar gemacht und Huckepack auf einem Frachtschiff nach Griechenland auf die Insel Lesbos verlegt.
In der sogenannten Heckwanne des Seenotrettungskreuzers ist das Beiboot "Margarete" zu erkennen. Die Wanne kann geöffnet werden, damit das Beiboot "ausschwimmen" und in den Einsatz fahren kann. Die "Minden" ist nun bis zum Herbst im Hafen von Mytilini stationiert. Im Herbst sollen dann zwei neu gebaute knapp neun Meter lange Rettungsboote dort stationiert werden.
Die "Minden" ist mit Rettern der DGzRS und pro Schicht immer auch mit zwei DLRG-Rettungsschwimmern besetzt. Die DLRG'ler sind umfassen ausgebildet, unter anderem als Bootsführer aber auch in Erster Hilfe oder als Sanitäter. So ergänzen sie die Mannschaft der DGzRS. Pro Tag wird in zwei Schichten in den Einsatz gefahren.
Die DLRG bringt dabei ein sogenanntes "IRB" (Infatable Rescue Boat) zum Einsatz. Diese speziellen und robusten Schlauchboote werden auch in der Brandung an der Küste eingesetzt. Vor Lesbos unterstützt das IRB das Tochterboot der "Minden" dabei, die Boote mit den Flüchtlingen in Schlepp zu nehmen und zum Seenotrettungskreuzer zu bugsieren.
Die abgesenkte Rampe zur Heckwanne der "Minden" wird mit einer dicken Gummematte abgedeckt und dient dann als Einstieg für die Menschen auf den Flüchtlingsbooten.
Der 46-jährige Martin Cordes ist einer der ersten ehrenamtlichen DLRG-Rettungsschwimmer, die in Lesbos in den Einsatz gegangen sind. Er berichtete t-online.de von seinen Erfahrungen.
Vor Ort haben DGzRS und DLRG auch die Personenrettung geübt. Bei dieser Übung wird ein Liegendverletzter in einer speziellen Trage über die Heckwanne an Bord der "Minden" geholt.
Die Rettungsschwimmer der DLRG haben eine spezielle Schutzausrüstung an, die aus einem kältefesten Anzug, einer Schwimm- und Prallschutzweste, einem Helm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen besteht. So können sie, wenn es nötig sein sollte, auch ins Wasser gehen, beispielsweise um einen über Bord gefallenen Menschen zu retten.
Die Boote der Flüchtlinge werden ein Stück weit in die Wanne hinein oder je nach Größe an diese heran gezogen. Dann können die Retter die Flüchlinge recht gefahrlos einen nach dem anderen an Bord holen.
Weil nicht alle Geretteten in der Kabine des Seenotrettungskreuzers Platz haben, sitzen einige der Menschen von den Flüchtlingsbooten in Wärmedecken gehüllt an Deck der "Minden" und werden dort betreut.
Im Hafen von Mytilini werden die geretteten Menschen dann an den medizinischen Betreuungsdienst an Land übergeben. Für sie hat diese gefährliche Reise über die Ägäis damit ein sicheres Ende gefunden.