Das Attentat auf Oskar Lafontaine
25. April 1990: Der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine kommt zu einem Wahlkampfauftritt in die Stadthalle von Köln-Mühlheim. Lafontaine ist Spitzenkandidat der SPD bei den Bundestagswahlen im Dezember.
Die damals 42-jährige Arzthelferin Adelheid S. nähert sich Lafontaine mit einem Blumenstrauß und bittet ihn um ein Autogramm. Unvermittelt sticht sie ihm ein 30 Zentimeter langes Messer in die rechte Halsseite.
Der Kanzlerkandidat wird lebensgefährlich verletzt. Die verwirrt wirkende Attentäterin lasst sich nur Augenblicke später widerstandslos festnehmen.
Adelheid S. wird der Prozess gemacht, das Gericht erklärt sie aber für schuldunfähig. Ein Gutachter bescheinigt ihr eine paranoide Schizophrenie.
Lafontaine überlebt den Angriff nur knapp. Adelheid S. verbringt über 20 Jahre in der geschlossenen Psychiatrie. 2013 wird sie unter strengen Auflagen entlassen.