Gefängnispsychologin Preusker: "Ich will nicht in diesem Scheißknast sterben"
Gefängnispsychologin Susanne Preusker mit ihrem Ehemann Wolfram: "Jetzt können wir nicht mehr heiraten", flüsterte sie nach den sieben Stunden in der Gewalt eines Schwerverbrechers. "Ohne Zweifel", antwortete er, "nun erst recht."
"Ich dachte: Ich will nicht in diesem Scheißknast, in diesem Scheißbüro durch so einen beschissenen Typen auf so erbärmliche Art und Weise sterben", sagt Susanne Preusker in der WDR-Dokumentation "Sieben Stunden Todesangst". Ein Film von Karin Jurschick, der an die Schmerzgrenze geht.
Preusker vor den Gefängnismauern: Sie war Leiterin der sozialtherapeutischen Abteilung der Justizvollzugsanstalt Straubing, Bayerns Hochsicherheitsgefängnis. Noch einen Tag vor der Tat hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass Roland K. sie angreifen könnte.
Im Mittelpunkt des WDR-Films stehen neben der Gefängnispsychologin ihr Ehemann Wolfram und ihr Sohn David.
Die Fahrt in eine Tiefgarage hat Susanne Preusker monatelang mit einer Therapeutin geübt. In einer Szene des WDR-Films spricht sie mit der Autorin Karin Jurschick - und sagt die entscheidenden Sätze, die den Zuschauer hoffen lassen.
Susanne Preusker hat im vergangenen Jahr ein Buch geschrieben über die Stunden in Geiselhaft. Darin ist auch ein Brief an den Täter Roland K. abgedruckt. Ihr war wichtig, dass ihn ihre Zeilen erreichen - egal auf welchem Weg.