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Ecuador: Ärzte entfernen riesigen Haarklumpen aus dem Bauch einer Frau


Knapp ein Kilo schwer
Ärzte entfernen riesigen Haarklumpen aus dem Bauch einer Frau


21.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ärzte entfernen 1-kg-Haarbüschel aus MagenVergrößern des Bildes
Das Chirurgenteam aus Ecuador: Die Ärzte entfernten fast ein Kilo Haare aus dem Bauch einer jungen Patientin. (Quelle: X / Hospital Verdi @HospitalVerdi)

Eine Frau isst zwei Jahre lang ihre eigenen Haare – weil sie an einer seltenen Krankheit leidet. Doch sie hat Schmerzen. Ärzte greifen schließlich ein.

In einem Krankenhaus in Manabi (Ecuador) ist einer Frau eine riesige Haarmasse aus ihrem Bauch entfernt worden. In knapp 45 Minuten holte ein Operationsteam fast ein Kilo Haare aus dem Darm der 24-jährigen Patientin, berichtet "Daily Mail".

Dr. Pedro Lovato, einer der beiden Chirurgen, die den Eingriff leiteten, veröffentlichte auf der Plattform X im Namen des Krankenhauses einen Beitrag zu der geglückten OP. Darin hieß es, dass der Haarklumpen knapp 40 Zentimeter groß und etwa 900 Gramm schwer war. "Es war eine Masse, die die gesamte Magenhöhle einnahm und sogar von außen durch Berührung ertastet werden konnte", sagte Lovato.

Seltene Krankheit: Menschen essen ihre Haare

Das Büschel Haare war laut der Klinik in den vergangenen zwei Jahren immer größer geworden, nachdem die Frau angefangen hatte, ihre eigenen Haare zu essen. Doch je mehr Haare es in ihrem Darm wurden, umso mehr litt sie unter starken Bauchschmerzen. Sie habe sich auch übergeben müssen und hatte Probleme, feste und flüssige Nahrung zu sich zu nehmen. Das führte schließlich dazu, dass sie viel Gewicht verlor.

"Sie ist eine Patientin mit einer psychoemotionalen Störung", sagte Lovato. Die endgültige Diagnose wurde durch eine Videoendoskopie gestellt. Zu sehen war, dass die vielen Haare bereits den Zwölffingerdarm des Dünndarms erreicht hatten. "Die Operation hat weitere schwere Magenverletzungen verhindert", fügte der Arzt hinzu.

Doch der Fall ist nicht der erste dieser Art. Laut "BBC" hatte erst vor knapp vier Monaten ein Chirurgenteam im englischen Newcastle einen 15 Zentimeter langen Haarballen aus dem Bauch einer Siebenjährigen entfernt. Weil das Geflecht 80 Prozent des Darms des Mädchens bedeckte, brauchten die Mediziner fünf Stunden, um es zu entfernen. Auch in diesem Fall hatte die Patientin zuvor ihre eigenen Haare gegessen.

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Vor allem Mädchen vom Rapunzel-Syndrom betroffen

Und 2019 entfernten russische Ärzte in der Stadt Tomsk ein 500 Gramm schweres Haarbüschel aus dem Bauch einer 16-Jährigen mit Rapunzel-Syndrom. Die junge Frau kaute einem anderen Bericht der "Daily Mail" zufolge seit zehn Jahren an ihren Haaren, was schließlich zu einer ernsthaften Gefahr für ihre Gesundheit wurde.

Die Trichophagie, auch als Rapunzel-Syndrom bezeichnet, tritt am häufigsten bei jungen Frauen mit psychischen Problemen auf. Dabei handelt es sich um das zwanghafte Essen der eigenen Haare. Wahrscheinlich ist es ein Symptom der Trichotillomanie. Dabei handelt es sich um eine komplexe Störung der Impulskontrolle, bei der Betroffene nicht widerstehen können, sich die eigenen Haare auszureißen.

Auch wenn das Saugen an den Haaren bei Kindern harmlos wirken kann, ist es gefährlich. Denn der menschliche Magen kann Haare nicht verdauen. In der Folge bilden sich Haarballen im Magen-Darm-Trakt. Das seltene Syndrom ist nach dem langhaarigen Mädchen Rapunzel aus dem Märchen der Brüder Grimm benannt. Am häufigsten sind Mädchen betroffen. Die Krankheit beginnt normalerweise im Alter zwischen neun und 13 Jahren.

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