Rocker im Visier der Polizei - Foto-Serie
Mai 2012: Der Druck der Polizei auf potentiell gewalttätige und kriminelle Rockerbanden wie "Hells Angels" und "Bandidos" nimmt zu. Das belegen immer mehr Razzien wie zuletzt in Hannover, Kiel und Berlin
In Berlin hatte der Senat das "Hells-Angels"-Chapter "MC Berlin City" verboten. Daraufhin durchsuchten Beamte unter anderem Vereinsheime und entfernten Klubsymbole.
Auch in anderen Bundesländern, wie hier in Flensburg, Schleswig-Holstein, wurden einzelne Chapter von Rockerklubs zuletzt verboten, die Polizei folgte mit großangelegten Aktionen.
Immer wieder kommt es bei solchen Aktion vor, dass Infos durchsickern. Festnahmen verdächtiger Personen werden dann erschwert. Ermittelt wird dann wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen und der Strafvereitelung im Amt.
Ein bundesweites Verbot von "Hells Angels" und "Bandidos" ist aber rechtlich schwierig durchzusetzen. Und Experten bezweifeln, ob das der richtige Weg ist, um der Rocker-Plage Herr zu werden.
Gleichwohl nimmt das Problem der kriminellen Rockerbanden zu, die Gewalt eskaliert - auch untereinander. Im Ruhrgebiet wurde kürzlich ein "Bandido" erschossen. Spekuliert wird, ob eine neue Fehde mit den "Hells Angels" der Hintergrund ist.
Spektakulär war Ende Mai die Suche nach einer Folterkammer und einer einbetonierten Leiche in der Nähe von Kiel. Grund dafür ist ein Prozess in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, in dem ein ehemaliger Chef der Rocker-Hilfstruppe "Brigade 81" als Kronzeuge auftritt. In schusssicherer Weste, weil er in der Szene als Verräter mit Rache rechnen muss.
"Bandidos" und "Hells Angels", die beiden größten und bekanntesten Rockerbanden in Deutschland sind gleichzeitig historisch verfeindet. Aufgrund des zunehmenden Drucks der Behörden kommt es in letzter Zeit dennoch immer öfter vor, dass "Bandidos"-Chapter zu den "Hells Angels" überlaufen - oder umgekehrt.