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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Experten klären auf Was der Hitze-Mai für den Sommer bedeutet
Temperaturrekorde im Wonnemonat: Bedeutet der warme Mai, dass der Hochsommer nun ins Wasser fällt? Zwei Wetterexperten geben Antworten.
In den letzten Tagen gibt es eigentlich nur noch ein Thema: das Wetter. Der Mai sorgt für einen Hitzerekord, aber auch für schwere Unwetter und Tornados. Nun kommt erst der eigentliche Sommer und viele fragen sich: Wie wird das Wetter da?
Hartnäckig hält sich die These, dass auf einen schönen Wonnemonat ein verregneter Hochsommer folgen muss. Doch ist da etwas dran? Wir haben mit zwei Wetterexperten darüber gesprochen.
"Immer wieder versuchen Wetterexperten in den Medien, weiter als die nächsten Wochen in die Zukunft zu blicken. Doch dann könnte man auch ins Spielcasino gehen, so verlässlich sind diese Prognosen", sagt Heiko Wiese von Meteomedia. "Für den Sommer können wir daher keinen genauen Trend ableiten."
Der Wetterdienst arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten und Computermodellen, so lässt sich das Wetter für die nächsten Tage ziemlich gut vorausberechnen. Aber schon bei einer genaueren Betrachtung kommt die Technik an ihre Grenzen: "Selbst ein Gewitter oder ein Regenschauer in einem Ort ist immer nur für eine kurze Zeitspanne vorhersehbar", erklärt Wetterexperte Wiese.
Bei einer stabilen Hochdrucklage ist die Prognose für eine große Region machbar. Aber länger als eine Woche in die Zukunft blicken könne man auch dann nicht, so Wiese.
Auf warmen Mai folgt mieser Sommer?
Das sagt auch Wetterexperte Jörg Kachelmann. t-online.de erklärte er, warum der Mythos eines Regensommers, der stets auf einen Sonnen-Mai folgt, eigentlich Quatsch ist – und trotzdem stimmen kann: "Lottospieler schauen sich auch an, welche Zahlen in den letzten Jahren gewonnen haben und tippen sie nicht. Obwohl die Wahrscheinlichkeit natürlich die gleiche ist, dass sie erneut gezogen werden."
Genauso sei es mit dem Wetter, so Kachelmann: "Meteorologisch gesehen kann es sehr gut sein, dass der Sommer so weiter macht. Statistisch gesehen ist es aber weniger wahrscheinlich, weil es schon ungewöhnlich wäre, dass mehrere zu warme Monate aufeinander folgen. Was aber definitiv falsch ist, sind Aussagen wie: 'Der Sommer hat sein Pulver verschossen.' Das Wetter hat keinen Temperaturhaufen, der früher oder später verbraucht ist.
Will man trotzdem erfahren, wie das Wetter im Juli oder August werden könnte, hilft nur ein Blick in die Statistik. Dort lassen sich Temperatur, Sonnenstunden und Niederschlagsmengen für jede Region finden. Wiese: "Das hat dann aber nichts mehr mit dem aktuellen Wetter, sondern mit dem generellen Klima zu tun."
- Eigene Recherchen