Foto-Serie: Zugunglück in Bad Aibling
Schweres Zugunglück im bayerischen Bad Aibling: elf Menschen sterben. Bei einer Pressekonferenz eine Woche nach dem Unglück gibt Oberstaatsanwalt Wolfgang Giese menschliches Versagen als Unfallursache an.
Gegen den Fahrdienstleiter im Stellwerk wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Der 39-Jährige hatte beide Züge passieren lassen. Als er seinen Fehler bemerkte, setzte er einen Notruf ab.
Der Mann hat sich inzwischen umfassend zu den Geschehnissen geäußert. Ein technisches Versagen schließen die Ermittler aus.
Das ist passiert: Auf einer eingleisigen Strecke stoßen bei Bad Aibling zwei Regionalzüge frontal zusammen.
Es ist eines der schwersten Zugunglücke in der deutschen Geschichte. Beide Züge sind bei der Kollision in einer Kurve mit hoher Geschwindigkeit unterwegs.
Elf Menschen sterben in den Wracks, darunter die beiden Lokführer und ein Lehr-Lokführer.
Über 80 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Die Polizei ermittelt mit 50 Beamten.
Insgesamt sind etwa 150 Passagiere an Bord der Züge. Wegen der Faschingsferien sind das weniger als an normalen Werktagen.
Die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig. Ein Zug mit Spezialkran soll dabei helfen. Die Unglücksstelle liegt in unwegsamem Gelände zwischen einem Hang und einem Fluss.
Verkehrsminister Alexander Dobrindt und der bayerische Innenminister Joachim Herrmann besuchen die Unglücksstelle.
Die Strecke wird nicht mehr von der Deutschen Bahn, sondern von der privaten Gesellschaft Transdev betrieben. Die "Meridian"-Züge, hier ein Archivbild, unterliegen aber den gleichen Sicherheitsanforderungen.
Eigentlich verhindert das Zugsicherungssystem PZB, dass zwei Züge auf einer eingleisigen Strecke zusammenstoßen können. Aber ein Fahrdienstleiter kann eine Entscheidung des Computers überstimmen.