Foto-Serie: Der Fall Mirco
Am 3. September 2010 verschwindet der zehn Jahre alte Mirco aus Grefrath.
Er will nach dem Treffen mit einem Freund mit dem Rad nach Hause fahren, kommt dort aber nie an.
Auf diesem Wander- und Radweg wird Mircos Fahrrad gefunden.
Tagelang fahndet die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem Jungen. Eine Hose, die eine Frau findet, kann durch DNA-Analyse Mirco zugeordnet werden.
Nach und nach werden weitere Kleidungsstücke gefunden. Von Mirco fehlt jedoch nach wie vor jede Spur.
Die Polizei geht davon aus, dass das Kind einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist und der Täter aus der Umgebung stammt.
Als mehrere Zeugen aussagen, sie hätten in der mutmaßlichen Tatnacht Kinderschreie in einem Maisfeld nordöstlich von Grefrath gehört, startet die Polizei erneut eine große Suchaktion.
Ende Oktober stößt die Polizei auf eine heiße Spur: Die Ermittler sind sich sicher, dass Mircos Entführer mit einem Kombi des Typs VW-Passat unterwegs war.
Anfang November wird bei Mäharbeiten das Handy des vermissten Jungen entdeckt. Das Polizeifoto zeigt ein baugleiches Handy vom Typ Sony Ericsson K800i.
Der Fundort des Handys liegt relativ nahe an der Stelle, an der auch der verdächtige Passat beobachtet wurde.
Mitte November suchen Taucher in einem noch nicht untersuchten Sumpfgebiet nach Mirco - ohne Erfolg. Auch die zweitägige Suche in einem Waldstück beendet die Polizei, ohne weitere Hinweise gefunden zu haben.
Bei der Suche wird nun zusätzlich eine Drohne eingesetzt.
Ende Januar nimmt die Polizei schließlich Olaf H. fest. Der 45-jährige Familienvater ist völlig ruhig, gesteht die Tat und verrät nach vier Stunden Verhör, wo er Mircos Leiche versteckt hat.
Absperrband der Polizei umschließt den Ort, an dem Mircos Leiche gefunden wurde.
Mircos Elternhaus liegt in Grefrath, Olaf H. lebte in Schwalmtal im Kreis Viersen. Nachdem sein Chef ihn "zusammengefaltet" hatte, fährt der mutmaßliche Täter in seinem Passat herum, überholt Mirco und lockt ihn in das Auto.
Danach missbraucht er Mirco und bringt ihn um, erläutert der Leiter der Sonderkommission, Ingo Thiel, auf einer Pressekonferenz. Sein Ziel sei es gewesen, das Opfer zu erniedrigen. Auslöser ist nach Angeben des Verdächtigen beruflicher Stress gewesen.
Im Juli 2011 beginnt der Prozess gegen Olaf H. Bei seinen Vernehmungen gibt der Angeklagte unterschiedliche Versionen des Tathergangs an.
Vor der Urteilsverkündung demonstrieren Menschen vor dem Gerichtsgebäude in Krefeld.
Gut ein Jahr nach dem Mord, am 29. September 2011, verurteilt das Landgericht Krefeld Olaf H. zu lebenslanger Haft und stellt die besondere Schwere seiner Schuld fest.