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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Brüder und Schwestern, guten Abend" Diese drei Momente von Papst Franziskus bleiben

Vor zwölf Jahren trat der nun verstorbene Papst Franziskus sein Amt an. In dieser Zeit hat er viel erlebt – diese Momente sind besonders in Erinnerung geblieben.
"Brüder und Schwestern, guten Abend", mit diesen Worten begrüßte Papst Franziskus am 13. März 2013 die Menschen auf dem Petersplatz. Seit seinem Amtsantritt damals und bis zu seinem Tod am Ostermontag dieses Jahres hat der gebürtige Argentinier viel erlebt. Drei Momente von Jorge Mario Bergoglio, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, sind besonders in Erinnerung geblieben.
Am 8. Juli 2013, also nur ein gutes viertel Jahr nach seiner Amtseinführung, war der Papst auf Lampedusa. Eigentlich sollte es laut Vatikan ein "kurzer Besuch in der größtmöglichen Diskretion" auf der Insel im Mittelmeer zwischen Italien und Tunesien werden. Tatsächlich ist der Besuch von Franziskus bei den Flüchtlingen dort auch über zehn Jahre später aufgrund seines Appells noch präsent. Bei der ersten Reise als Kirchenoberhaupt der Katholiken rief er zu mehr Solidarität mit den Hilfesuchenden auf. Zudem prangerte er die Gleichgültigkeit gegenüber der Migranten an.
Franziskus war 2013 auf Lampedusa
Papst Franziskus fuhr auf Lampedusa mit einem Boot auf das Meer und warf einen Kranz ins Wasser. Er betonte damals, dass er für die Menschen bete, die auf ihrer Reise zur Mittelmeerinsel ertrunken und gestorben seien. Der Tod dieser Flüchtlinge stecke wie ein "Dorn im Herzen".
Aufgrund seines Mitgefühls und seiner Nähe zu den Menschen ist auch eine weitere Momentaufnahme des Papstes um die Welt gegangen – allerdings, weil er eben genau diese Stärke nicht anwenden konnte. Während der Corona-Pandemie gab Franziskus am 27. März 2020 auf dem menschenleeren Petersplatz im Regen den "Urbi et Orbi" Segen. Dieser wurde live übertragen.
2020 alleine auf dem Petersplatz
Er betonte in dieser für die ganze Welt schwierigen – und auch einsamen – Periode, dass es Zeit sei, "den Kurs des Lebens wieder neu auf dich, Herr, und auf die Mitmenschen auszurichten". Zudem rief er dazu auf, "neue Formen der Gastfreundschaft, Brüderlichkeit und Solidarität zuzulassen". In seiner Predigt sagte er auch: "Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab."
Auch als Russland den Krieg in der Ukraine gestartet hatte, wandte sich Papst Franziskus im Jahr 2022 immer wieder an das ukrainische Volk. So auch damals Ende November 2022 durch ein Schreiben. "Auf euren Straßen mussten so viele Menschen fliehen und ihr Zuhause und ihre Lieben zurücklassen. Entlang eurer großen Flüsse fließen jeden Tag Ströme aus Blut und Tränen", so Franziskus.
Mitgefühl für die Ukraine
Vor zweieinhalb Jahren ergänzte er, dass es "keinen Tag gibt", an dem er den Ukrainerinnen und Ukrainern nicht nahe sei. Er stellte klar: "Euer Schmerz ist mein Schmerz." Er rief Ende des Jahres 2022 dazu auf, den "sinnlosen Krieg" in der Ukraine zu beenden und verwies dabei auch auf das Leid von Kindern.
Trotz seines schwierigen Gesundheitszustandes meldete sich der Papst regelmäßig auch zu politischen Themen. Er sprach auch einem Tag vor seinem Tod noch das "Urbi et Orbi" am Ostersonntag.
- spiegel.de: "Papst Franziskus betet auf Lampedusa für Flüchtlinge"
- nachrichtenleicht.de: "Papst auf Lampedusa"
- vaticannews.va: "Corona: Papst Franziskus betet 'Urbi et orbi' auf dem Petersplatz"
- uni-muenster.de: "Raum und Religion in Seuchenzeiten"
- vaticannews.va: "Papst Franziskus: Corona-Segen wird jährlich wiederholt
- dw.com: "Franziskus fordert Ende des Kriegs in der Ukraine"