Wladimir Putin - ein KGB-Agent wird Staatschef
Wladimir Wladimirowitsch Putin ist Russlands gefühlter Dauerpräsident. Seine Macht demonstriert er gerne auch betont körperlich.
Bevorzugt setzt sich Putin in freier Natur in Szene - beim Angeln, beim Jagen oder wie hier beim Durchstreifen der Wildnis.
Putin (unten) tritt auch immer wieder als Judo-Kämpfer in Erscheinung. Für diesen Sport hatte sich der spätere KGB-Mann, geboren 1952 im heutigen Sankt Petersburg, schon früh begeistert. Das Bild zeigt ihn beim Judo-Training im Jahr 1971.
An die Macht kam Putin in dem Riesenreich jedoch nur dadurch, dass er im Verborgenen die Muskeln spielen ließ. Nach einem Jura-Studium verdingte er sich in den 70er Jahren beim KGB, dem Geheimdienst der Sowjetunion.
Seine Arbeit für den russischen Geheimdienst führt Putin in den 80er Jahren auch in die DDR, nach Dresden. Hier lernt er fließend Deutsch.
1990 wird Putin in die UdSSR zurückbeordert. Als Mitarbeiter des Petersburger Bürgermeisters Sobtschak steigt er in die Politik ein. Nach dessen Wahlniederlage wird er zum Ziehkind von Präsident Boris Jelzin, der ihn 1999 zu seinem Nachfolger macht.
Der einstige KGB-Mann Putin greift mit harter Hand gegen alle durch, die ihm seine neue Macht streitig machen wollen. So geht Putin gegen die neuen und einflussreichen Reichen im Land vor. Der Ölmagnat Michail Chodorkowski wird sogar verhaftet und ins Gefängnis verfrachtet.
Im Oktober 2002 bringen tschetschenische Rebellen hunderte Menschen in ihre Gewalt, als sie das Moskauer Dubrowka-Theater besetzen. Sie verlangten den Rückzug der russischen Truppen aus Tschetschenien. Stattdessen jedoch pumpen russische Spezialkräfte Betäubungsgas ins Gebäude und stürmen es. Sie töten die Terroristen - doch auch über 100 Geisen sterben, vor allem durch das Gas.
Härte zeigt Putin auch im Kaukasuskrieg 2008, als er in den Konflikt zwischen Georgien und dessen abtrünnigen Republiken Abchasien und Südossetien eingreift. Russische Truppen drängen die georgische Armee zurück und dringen bis ins georgische Kernland vor.
Der Chef und sein Platzhalter: 2008 sind Putins zwei Amtszeiten als Präsident abgelaufen. Kein Problem: Putin tauscht die Ämter mit Ministerpräsident Dimitri Medwedew (links) - nur um ihn bei der nächsten Wahl 2012 wieder abzulösen und erneut für zwei Amtszeiten Präsident zu sein.
Jetzt wird es vielen Russen zu bunt. Immer noch hat Putin eine klare Mehrheit, doch die Zahl seiner Gegner wächst.