Franz Josef Strauß zum 25. Todestag

Ein echtes Mannsbild: Franz-Josef Strauß wurde von vielen als Naturgewalt wahrgenommen - und so stellte er sich auch gerne dar: Als Jäger, Bayer, Lebemann. Auch wenige Tage vor seinem Tod war er nach Regensburg zur Hirschjagd geflogen, brach bewusstlos zusammen und starb zwei Tage später im Krankenhaus. "Wie eine Eiche ist er gefällt worden", sagte damals Kardinal Ratzinger bei der Trauerfeier.

Der ehemalige Leistungs-Radfahrer war auch ein leidenschaftlicher Pilot. Wahrscheinlich war es nur Zufall, dass er eine Kampagne für die Steuerbefreiung des Flugbenzins startete.

Auf Urlaub in Südfrankreich: Franz Josef Strauss zusammen mit seinen Kindern Monika, Franz Georg und Max.

In den 50er Jahren macht der Sohn eines Metzgers und ehrgeizige Eliteschüler als Politiker Karriere: 1953 wird er Bundesminister für besondere Aufgaben, 1955 Minister für Atomfragen und 1956 für Verteidigung. Hier schaut er sich mit Bundeskanzler Konrad Adenauer (3.v.l.) im Jahr 1958 während des Herbstmanövers der Bundeswehr auf dem Nato-Truppenübungsplatz in Bergen-Hohne das Modell eines Schützenpanzers an.

Strauß als Verteidigungsminister im November 1962 neben Adenauer - wenig später musste er wegen der "Spiegel-Affäre" zurücktreten. Journalisten des Magazins waren wegen eines Bundeswehr-kritischen Artikels verhaftet worden, die Redaktion wurde wochenlang besetzt. Schon zuvor war Strauß in Geschäfte am Rande der Legalität und Bestechungsaffären verwickelt gewesen - allerdings ohne dass ihm seien Kritiker etwas nachweisen konnten.

In Bayern war - und ist - "FJS" ein Halbgott, er holte für die CSU bis zu 62 Prozent. Auf Bundesebene wurde er schließlich zurechtgestutzt: Strauß scheiterte als Kanzlerkandidat der Union 1980 an Helmut Schmidt (SPD). Für seine Gegner war er immer ein rotes Tuch, sie hatten im Bundestagswahlkampf eine massive Kampagne unter dem Titel "Stoppt Strauß" geführt.

Fast ein eigenes Kapitel ist Strauß am Rednerpult: Oft sehr populistisch, konnte er Säle, Bierzelte und Stadien mit seinem Charisma scheinbar nach Belieben beherrschen. "Kompliziert denken, aber einfach reden", war eines seiner Bonmots, die der heutige CSU-Chef Horst Seehofer gerne zitiert.