Foto-Serie: Guttenbergs Aufstieg und Fall
Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg: Seine politische Karriere startet er in Bayern. Als 30-Jähriger wird er 2002 im Wahlkreis Kulmbach/Lichtenfels in den Bundestag gewählt.
Im Februar 2009 ernennt Angela Merkel den 37-Jährigen zum Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Wegen der Verhandlungen um den von der Insolvenz bedrohten Autohersteller Opel steht Guttenberg gleich im Fokus. Auch wenn er sich in der Sache nicht durchsetzen kann, gewinnt er doch politisches Profil.
Guttenberg steigt binnen kürzester Zeit zu einem der populärsten Politiker Deutschlands auf. Bereits im März 2009 liegt er in der Rangliste auf Platz eins.
Karl-Theodor zu Guttenberg posiert auf dem Times Square in New York für die Kamera. Dem jungen Minister scheint die Welt zu Füßen zu liegen. Manche handeln ihn sogar schon als Nachfolger von Angela Merkel.
Ende Oktober 2009 wechselt Guttenberg jedoch das Ministeramt. Er löst Franz-Josef Jung als Verteidigungsminister ab. Doch sein Vorgehen im Fall des Luftangriffs bei Kunduz bringt ihn ins Schlingern. Seine Vorschläge für eine Bundeswehrreform werden als nicht durchdacht kritisiert.
Der medienwirksame Besuch in Afghanistan mit seiner Frau und dem Fernsehmoderator Johannes B. Kerner wird ebenfalls heiß diskutiert - und bringt Guttenberg den Vorwurf der Selbstinszenierung ein.
Dann erwischt es Guttenberg eiskalt: Der Bremer Staatsrechts-Professor Andreas Fischer-Lescano stellt Mitte Februar 2011 öffentlich fest, dass Teile von Guttenbergs Doktorarbeit abgeschrieben sind. Der Verteidigungsminister lässt verlauten, er habe bei über 1200 Fußnoten möglicherweise einige Zitate vergessen, sagt aber: "Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus."
Doch jeden Tag steigt der Druck auf den Star der Konservativen. Internet-Nutzer wollen auf Hunderten Seiten der Arbeit kopierte Stellen gefunden haben. Es gibt Strafanzeigen. Wissenschaftler und Opposition laufen Sturm und die Universität von Bayreuth. Diese erkennt Guttenberg den Doktortitel ab. Sein Doktorvater sagt: "Wir sind einem Betrüger aufgesessen."
Bundeskanzlerin Angela Merkel stellt sich zunächst noch hinter ihren angeschlagenen Verteidigungsminister.
Schließlich muss Guttenberg jedoch Konsequenzen ziehen: Anfang März 2011 verkündet er seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern: "Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens", sagt der CSU-Politiker.
Sein Nachfolger im Verteidigungsressort wird Thomas de Maizière.
Hans-Peter Friedrich wird im Gegenzug neuer Innenminister.
Im Mai ist es amtlich: Die Universität Bayreuth stellt in ihrem Abschlussbericht fest: "Nach eingehender Würdigung der gegen seine Dissertationsschrift erhobenen Vorwürfe stellt die Kommission fest, dass Herr Freiherr zu Guttenberg die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht hat." Bald darauf kehrt Guttenberg Deutschland den Rücken und zieht mit seiner Familie in die USA.
Erst im November 2011 tritt Guttenberg wieder ins Rampenlicht. Bei einer Konferenz im kanadischen Halifax äußert er sich zur Finanzkrise und attackiert die politische Führung innerhalb der EU. Kurz darauf gibt die Staatsanwaltschaft Hof bekannt, dass die Ermittlungen gegen Guttenberg gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 20.000 Euro eingestellt wurden.
EU-Kommissarin Neelie Kroes hat Guttenberg im Dezember 2011 zu ihrem Berater in Internetfragen gemacht. Dies hatte Spekulationen um ein Comeback des CSU-Politikers neue Nahrung gegeben. Doch wenige Wochen später stellte Guttenberg klar: Es wird keine Rückkehr auf die politische Bühne geben - vorerst jedenfalls nicht.
Ende Feburar 2013 reist Stephanie zu Guttenberg nach Heidelberg. Sie legt die Präsidentschaft des Kinderschutzvereins Innocence in Danger nieder. In Sachen Rückkehr lässt sie sich nur vage Andeutungen entlocken: "Ich würde das Amt nicht niederlegen, wenn ich in einem halben Jahr wieder in Deutschland wäre."