Hildegard Hamm-Brücher gestorben
Die ehemalige FDP-Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher ist am 7. Dezember 2016 im Alter von 95 Jahren gestorben. Die promovierte Chemikerin war seit 1948 politisch aktiv, zunächst im Stadtrat von München, ab 1950 als bayrische Landtagsabgeordnete für die FDP.
Von 1976 bis 1982 war Hamm-Brücher unter Hans-Dietrich Genscher Staatministerin im Auswärtigen Amt. Ihre Rede am 1. Oktober 1982 anlässlich des Misstrauensvotums gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt fand damals große Beachtung. Sie sprach sich gegen die Wahl Helmut Kohls zum Bundeskanzler aus und forderte stattdessen Neuwahlen.
Die Politikerin war 54 Jahre lang Mitglied der FDP bis sie im Jahr 2002 aus der Partei austrat, weil sie ihre persönlichen und politischen Grundwerte nicht mehr in der FDP vertreten sah. Das Foto zeigt sie am 19.11.1978 zu Beginn des FDP-Parteitages in Frankfurt am Main neben Hans-Dietrich Genscher. Dahinter sind Bundesinnenminister Werner Maihofer (links) und der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Mischnick (rechts) zu sehen.
1994 kandidierte sie als Nachfolgerin von Richard von Weizsäcker für das Amt des Bundespräsidenten gegen den CDU-Kandidaten Roman Herzog (links) und den Bürgerpräsidenten Jens Reich (rechts).
Bis zuletzt verfolgte Hamm-Brücher trotz eines verschlechterten Gesundheitszustandes die Entwicklungen in der Politik. Am 31.07.2016 nahm sie in München an einem Trauerakt für die Opfer des Amoklaufs im Landtag teil.