Foto-Serie: Mord an Michele Kiesewetter

Die Polizistin Michele Kiesewetter ist 2007 auf dem Heilbronner Festplatz erschossen worden. War sie ein Zufallsopfer der Zwickauer Terrorzelle? Neue Erkenntnissen deuten auf einen gezielten Mord hin.

Auftakt zum NSU-Prozess in München: Der rechtsextremen Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) werden Morde an neun türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern sowie einer Polizistin zugeschrieben. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe muss sich als Mittäterin verantworten. Mit ihr stehen vier mutmaßliche Helfer vor Gericht.

In einem gepanzerten Wagen war Zschäpe am Morgen von der Justizvollzugsanstalt Stadelheim zum Gericht gefahren worden.

Vor dem Gerichtsgebäude sind vor allem das Medieninteresse und die Sicherheitsvorkehrungen enorm. Hunderte Polizisten sind im Einsatz. Die Straßen rund um das Oberlandesgericht wurden weiträumig abgesperrt.

Der Besucheransturm zum Prozessauftakt blieb bisher überschaubar. Mehrere Gruppen demonstrierten rund um das Gerichtsgebäude gegen Rassismus und rechte Gewalt, unter ihnen Vertreter türkischer Vereinigungen. Zeitweise gab es kleinere Tumulte.

Rund 80 Angehörige und Opfer sind als Nebenkläger zugelassen, 26 nehmen am Prozessauftakt teil. Unter ihnen ist auch Semiya Simsek, die Tochter des türkischen Blumenhändlers Enver Simsek. Er war das erste Mordopfer des NSU.

Neben der Polizistin hatte das Trio neun weitere Menschen ermordet - meist Besitzer von Dönerbuden in verschiedenen deutschen Städten.

Dutzende Aktenordner und eine 488-seitige Anklageschrift: Der NSU-Prozess gilt schon jetzt als Mammutverfahren. Vorerst sind 80 Verhandlungstage angesetzt. Drei Mal pro Woche soll ganztags verhandelt werden, mehr als 600 Zeugen werden gehört. Experten glauben, das Verfahren könnte bis zu zweieinhalb Jahre dauern.

Am selben Tag: In diesem ausgebrannten Wohnmobil findet die Polizei zwei Leichen. Es handelt sich um die beiden männlichen Mitglieder der Nazi-Gruppe