Hans-Georg Maaßen Stationen: Chemnitz war der Wendepunkt
Hans-Peter Friedrich und Hans-Georg Maaßen: 2012 machte der CSU-Politiker Maaßen den Juristen zu dem Mann, der den Verfassungsschutz leitet und mit ihm die Berichte vorstellt.
Nach einer schwierigen Zeit unter Maaßens Vorgänger mit der NSU-Affäre und vernichteten Akten ging es für die Behörde aufwärts: Maaßen konnte unter Innenminister Thomas de Maizière (CDU) die Mitarbeiterzahl deutlich steigern. Vereitelte und erfolgte Anschläge wie der von Anis Amri auf den Berliner Weihnachtsmarkt lieferten Argumente.
Dann kam 2018 Chemnitz, Asylbewerber erstachen einen Deutschen und die Wut kochte. Maaßen wollte aber bei Angriffen auf Migranten nicht von "Hetzjagden" sprechen.
Als dann Maaßen in einer Rede vor Amtschefs aus anderen Ländern von linksradikalen Kräften in der SPD sprach, schäumte die SPD und die Bundeskanzlerin musste handeln.
Nachdem zunächst vereinbart war, dass Maaßen befördert und ein Staatssekretär in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden sollte, bat Seehofer nun Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Maaßen in den Ruhestand zu schicken. Seehofer sagte, er sei über das Verhalten Maaßens "ein Stück weit menschlich enttäuscht".
Einen neuen Job hatte Maaßen ab Oktober 2019 als Of Counsel der Kölner Medienrechtskanzlei Ralf Höcker. Im Januar 2021 schied er vorzeitig wegen möglicher Interessenkonflikte aus: Höcker vertritt die AfD gegen Beobachtung durch den Verfassungsschutz, er stand als Zeuge im Raum.
Maaßen reist viel zu Vernetzungstreffen und Vorträgen durch das Land. Das Foto des Videobloggers Oliver Flesch dokumentiert seinen Besuch im Mai 2023 beim Frühlingsfest des AfD-nahen "Deutschlandkuriers" in der Villa Adlon.
"Brücken statt Brandmauern": Maaßen bei einem "Zukunftstreffen" des "Bündnisses für Thüringen". Werteunion und Kleinstparteien wie die "Basis" kamen im Oktober zusammen. Dort selbst bei der Landtagswahl antreten will Maaßen nicht.
In Thüringen sorgte Maaßen als von der AfD geladener Zeuge im Oktober 2023 für einen Eklat im Untersuchungsausschuss "Politisch motivierte Gewalt". Die Sitzung wurde abgebrochen, nachdem Maaßen Ministerpräsident Bodo Ramelow und dessen Partei Die Linke als linksextrem bezeichnet hatte.
Hans-Georg Maaßen und der Unternehmensberater und "Crash-Prophet" Markus Krall am 20. Januar nach dem Beschluss, dass die Werteunion eine Partei gründen wird.