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RAF-Anwalt und Revoluzzer – Ströbeles Leben in Bildern


Grünen-Politiker gestorben
RAF-Anwalt und Revoluzzer – Ströbeles Leben in Bildern

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Quelle: Joker/imago images

In den 1970ern war er Mitglied der SPD, 1978 gehörte Hans-Christian Ströbele dann zu den Mitbegründern der "Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz", aus der später der Berliner Landesverband der Grünen hervorging. Er saß unter anderem von 1985 bis 1987 für die Grünen im Bundestag, das Bild zeigt ihm 1986 am Rednerpult auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Nürnberg.

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Quelle: Werek/imago images

1990 zogen die Grünen mit dem Slogan "Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt" in den Wahlkampf, wie hier zum Wahlkampfauftritt am 1. Juni in Kassel. Ströbele selbst wird kurz darauf zum Bundessprecher der Partei gewählt, gemeinsam mit Renate Damus und Heide Rühle.

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Quelle: Werek/imago

Ströbele selbst gehörte zum linken Parteiflügel, galt aber in den Flügelkämpfen Ende der 1980er und Anfang der 1990er-Jahre als Vermittler. So setzte er sich etwa 1989 für die Koalition mit der SPD im Berliner Senat ein, einem Herzensanliegen der Realos der Partei. In einer Rede auf der Bundesversammlung bezeichnete er dieses als "Jahrhundertchance", woraufhin eine große Mehrheit den Berliner Koalitionskurs unterstützen.

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Quelle: Rolf Haid/dpa

Begonnen hat Ströbele seine Karriere allerdings nicht als Politiker, sondern als Anwalt. Ab 1970 verteidigte er RAF-Angehörige, darunter Andreas Baader. Das Bild zeigt ihn (rechts im Bild) gemeinsam mit zwei weiteren Anwälten 1975 vor dem Gerichtsgebäude in Stuttgart-Stammheim. Das Gericht entschied damals, die Anwälte nicht als Verteidiger von Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof zuzulassen. Ströbele wurde vorgeworfen, seine Anwaltsprivilegien missbraucht zu haben, er wurde später zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt, weil er die RAF nach der ersten Verhaftungswelle 1972 unterstützt haben soll. Ströbele bestritt das stets.

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Quelle: Reuters

Auch Auseinandersetzungen mit den eigenen Parteifreunden scheute Ströbele nie – etwa mit dem früheren Außenminister und Vizekanzler Joschka Fischer. So war Ströbele gegen die deutsche Beteiligung am Kosovo-Krieg, den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und die Hartz-IV-Reformen. Auf diesem Bild ist zu sehen, wie er 1999 aus Protest gegen den Kosovo-Krieg den Parteitag verlässt. Im Parlament stimmte er immer wieder gegen die Linie seiner Fraktion.

2002 gelang Ströbele etwas, was noch kein Grüner zuvor schaffte: Er wurde per Direktmandat in den Bundestag gewählt und vertrat ab dem Zeitpunkt bis 2017 den Berliner Wahlbezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Bundestag. In seinem Wahlkreis war er vor allem so bekannt, wie auf diesem Bild von 2005 zu sehen: mit rotem Schal auf seinem Fahrrad. Insgesamt saß Ströbele 21 Jahre im Bundestag.
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Quelle: Sabine Gudath/imago images

2002 gelang Ströbele etwas, was noch kein Grüner zuvor schaffte: Er wurde per Direktmandat in den Bundestag gewählt und vertrat ab dem Zeitpunkt bis 2017 den Berliner Wahlbezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Bundestag. In seinem Wahlkreis war er vor allem so bekannt, wie auf diesem Bild von 2005 zu sehen: mit rotem Schal auf seinem Fahrrad. Insgesamt saß Ströbele 21 Jahre im Bundestag.

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Quelle: Kai Pfaffenbach/Reuters

2009 war Ströbele mit dem Rad auch in Frankreich zu sehen, bei einem Protest gegen den Nato-Gipfel in Straßburg.

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Quelle: Tobias Schwarz/Reuters

Das Protestieren ließ sich Ströbele auch im höheren Alter nicht nehmen, wie hier 2011 bei der traditionellen Demonstration zum 1. Mai. Prominent auf der Jacke platziert: der Anti-Atomkraft-Sticker.

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Quelle: Sean Gallup/Getty Images

In den letzten Jahren im Bundestag widmete sich Ströbele unter anderem intensiv dem Thema Geheimdienste und machte 2013 mit einem Besuch bei US-Whistleblower Edward Snowden in Moskau Schlagzeilen. Das Bild zeigt Ströbele am Tag nach seiner Rückkehr aus Moskau, in seiner Hand hält er einen Brief Snowdens – mit Informationen darüber, wie die NSA die damalige Kanzlerin Angela Merkel ausspioniert habe. 2017 schied Ströbele aus dem Bundestag aus, nachdem er sich entschlossen hatte, nicht mehr anzutreten.

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Quelle: Britta Pedersen/dpa

Nun ist Hans-Christian Ströbele im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Sein Rechtsanwalt Johannes Eisenberg schrieb in seiner Mitteilung: "Er hat selbst entschieden, dass er den langen Leidensweg, den ihm seine Erkrankungen zugemutet hat, nicht mehr fortsetzen wollte und lebenserhaltende Maßnahmen reduziert. Er war bis zuletzt bei vollem Bewusstsein. Nicht der Geist, der Körper wurde ihm zur Qual und hat ihn am 29. August 2022 verlassen."




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