Großdemo in Berlin: Tausende protestieren gegen Corona-Auflagen
Tausende Demonstranten gehen in Berlin gegen aus ihrer Sicht unverhältnismäßige Corona-Regelungen auf die Straße. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Rechtspopulisten. Wie sich die Lage darstellt, sehen Sie in unserer Fotoshow.
Zu der Kundgebung hat das Stuttgarter Bündnis "Querdenken 711" aufgerufen, das in der baden-württembergischen Landeshauptstadt bereits wiederholt Demonstrationen gegen Corona-Auflagen organisiert hat.
Ein Demonstrant trägt einen selbstgebastelten Aluhut. Verschwörungstheoretiker behaupten, mit diesen könne das angeblich von der Regierung betriebene Gedankenlesen verhindert werden.
Kritiker befürchten, dass die Anti-Corona-Demo ein Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten ist. Viele Plakate der Protestierenden suggerieren derweil, dass die Pandemie eine große Lüge undurchsichtiger Mächte sei.
Besonders Microsoft-Gründer und Philantrop Bill Gates ist im Visier der Verschwörungstheoretiker. Seine Milliardenspenden an die Weltgesundheitsorganisation WHO und in die Pharmaforschung müssen als Indizien für seine angebliche Weltherrschaft herhalten.
Auf der Collage dieser Demonstrantin werden Bill Gates und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Märchenfigur Pinocchio gleichgestellt. Wie der fiktive Junge aus Holz sollen auch Gates und Merkel notorische Lügner sein, so die Aussage.
Eine Demonstrantin trägt das Konterfei Angela Merkels als Maske. Die Aussage, "Byebye Demokratie" wurde der Bundeskanzlerin dabei in den Mund gelegt.
Einige Demonstranten sehen sich in der Tradition des gewaltlosen Widerstands Mahatma Gandhis.
Mehrere Demonstranten sind mit Abwandlungen der Reichkriegsflagge sowie dem Wappen Preußens unterwegs. Rechtspopulisten sehen in ihnen Symbole eines angeblich verloren gegangenen unabhängigen und starken Deutschlands.
Auch Esoteriker mischen sich unter die bis zu 20.000 Demonstranten in Berlin.
Am Rande der Anti-Corona-Demo kam es auch auf ein Aufeinandertreffen mit Gegendemonstranten (rechts, an den Schutzmasken zu erkennen).