100. Todestag: Das Leben von Rosa Luxemburg
Rosa Luxemburg wurde vermutlich 1871 in Zamość im Königreich Polen, geboren. Sicher ist ihr Geburtsdatum nicht, da Luxemburg sich für ihr Studium älter schummelte und einen nachträglichen Geburtsschein ausstellen ließ. Dort ist der 25. Dezember 1870 als Geburtstag vermerkt. In einem Brief schrieb sie, dass ihre Familie den 5. März 1971 als tatsächlichen Geburtstag feiere. Ihre polnisch-jüdische Familie sprach zu Hause auch Deutsch.
In Zürich, an der einzigen deutschsprachigen Universität, die Frauen im Studium zuließ, schloss Luxemburg 1897 ihre Doktorarbeit in Rechtswissenschaften mit Auszeichnung ab. Bis 1887 engagierte sie sich in Polen für die Sozialdemokratie. Durch die Heirat mit einem deutschen Schlosser wurde sie preußische Staatsbürgerin und trat in die SPD ein.
Luxemburg war überzeugte Marxistin, doch im Gegensatz zu Lenin ging sie mit Marx’ Werken kritisch um. Die Russische Revolution begrüßte sie zwar, doch der Eskalation der Gewalt konnte sie nichts abgewinnen.
Auch wenn sie in Deutschland bis 1918 nicht wählen durfte oder sich zur Wahl stellen konnte, engagierte sie sich politisch: Für die Arbeiterklasse und gegen den Krieg. Als Journalistin verfasste sie eigene Theorien, außerdem arbeitete sie als Übersetzerin.
Kritik am Ersten Weltkrieg: Am 6. April 1917 gründete Luxemburg die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschland, die USPD. Damit spaltete sie die Linken in der SPD von der Partei ab. Das Ziel der Gruppe war, eine sozialistische Räterepublik in Deutschland zu errichten. Am 31. Dezember 1918 gründete Luxemburg an der Seite von Karl Liebknecht (im Bild) die Kommunistische Partei Deutschland.
Im Januar 1919 lieferten sich Linke und das Militär in Berlin Kämpfe. Der Aufstand wurde dem Spartakusbund, der von Luxemburg und Liebknecht angeführt wurde, zugeschrieben. Das Militär schlug ihn nieder. Am 15. Januar wurden Luxemburg und Liebknecht von Freikorps zuerst ins "Hotel Eden" verschleppt, misshandelt und anschließend erschossen. Luxemburgs Leiche wurde in den Landwehrkanal geworfen.
Erst vier Monate nach ihrer Ermordung wurde Luxemburgs Leiche geborgen. An der Stelle im Landwehrkanal steht heute ein Denkmal.
Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten beanspruchen das Erbe Luxemburgs für sich. Immer wieder wird in ihrem Namen demonstriert.
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin wurden Luxemburg und Liebknecht beigesetzt. Linke, Sozialisten, Kommunisten und Sozialdemokraten erinnern an den Tag der Ermordung.