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Rentenpläne der Groko: Experten warnen vor Finanzierungslücke


Rentenpläne der Koalition
Experten warnen: "Diese Kosten sind unbezahlbar"

Von dpa
Aktualisiert am 24.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Rentnerpaar in Berlin: Experten schätzen die Rentenpläne der großen Koalition als unrealistisch ein.Vergrößern des Bildes
Ein Rentnerpaar in Berlin: Experten schätzen die Rentenpläne der großen Koalition als unrealistisch ein. (Quelle: Maurizio Gambarini/dpa)
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Die große Koalition will das Rentenniveau stabil halten, gleichzeitig soll der Beitragssatz bei 20 Prozent gedeckelt werden. Laut Forschern geht diese Rechnung nicht auf.

Ökonomen rechnen einem Bericht zufolge mit Dutzenden Milliarden Euro an Zusatzkosten pro Jahr, falls die Bundesregierung ihre wichtigsten Rentenversprechen erfüllen will. Dies geht aus Berechnungen einer Gruppe von Forschern hervor, die ans Bundeswirtschaftsministerium gegangen sind und der "Süddeutschen Zeitung" vorliegen.

Demnach müssten von der nächsten Legislaturperiode an jedes Jahr viele Milliarden Euro Steuergeld zusätzlich an die Rentenkasse überwiesen werden, um die Finanzierungslücke zu schließen. Diese ergebe sich aus der sinkenden Zahl der Beitragszahler bei gleichzeitig immer mehr Rentnern.

Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD als Ziel vereinbart, das Rentenniveau – also das Verhältnis der Rente zum Durchschnittslohn – bis 2025 nicht unter 48 Prozent fallen zu lassen. Außerdem soll der von Arbeitnehmer und Arbeitgeber hälftig zu zahlende Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen.

Drastischer Anstieg der Kosten

Die Forscher vom Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München kommen laut "SZ" jedoch zu dem Schluss, dass von 2023 an die Haltelinie für das Rentenniveau unterschritten und zwei Jahre später der Beitragssatz von 20 Prozent überschritten würde. Dadurch würden 2025 elf Milliarden Euro im Jahr fehlen, 2030 bereits 45 Milliarden Euro, 2035 dann 80 Milliarden Euro und 2048 mehr als 125 Milliarden Euro im Jahr.

Um die Finanzierungslücke beispielsweise allein mithilfe der Mehrwertsteuer zu schließen, die heute bei 19 Prozent liegt, müsste diese gemäß den Berechnungen 2030 um drei Prozentpunkte erhöht werden, bis 2036 wären es schon sechs Prozentpunkte, langfristig müsste die Steuer sogar bei 26 Prozent liegen. Dazu zitiert die Zeitung den Rentenexperten Axel Börsch-Supan von der Forschungsgruppe mit den Worten: "Wie auch immer das finanziert wird – diese Kosten sind unbezahlbar."

Verwendete Quellen
  • dpa
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