Das sind die neuen Jobs der Ex-Politiker
Der ehemalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel erhielt von dem in der Kritik stehenden Unternehmen Tönnies mindestens 10.000 Euro pro Monat für seine Beratertätigkeit. Mit einem Gehalt wie diesem steht er nicht allein da.
CDU-Politiker und früherer Chef des Innenressorts, Thomas de Maizière, zeigte der Regierung jüngst eine "rechtsanwaltliche" Beratung der Deutschen Telekom in den Bereichen "nationale, europäische und internationale Telekommunikationsbeziehungen" an.
Der Ehrenvorsitzende der CSU und frühere bayerische Ministerpräsident ist der Vorsitzende, Edmund Stoiber, ist Beratungsvorsitzender eines neu gegründeten Beirats des TV-Konzerns ProSiebenSat1.
Der frühere SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück bot seine Dienste als Vortragsredner an. Nach seiner politischen Karriere erhielt er bis zu 25.000 Euro – pro Vortrag.
Joschka Fischer ist Berater für RWE und Siemens. Im vergangenen Jahr übernahm er zudem einen neuen Job, beim größten Cannabis-Hersteller der Welt.
Die ehemalige SPD-Chefin Andrea Nahles wird Präsidentin der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation.
Christdemokrat Franz Josef Jung war bis 2009 Verteidigungsminister, danach amtierte er als stellvertretender Unionsfraktionschef, sein Spezialgebiet war Außen- und Sicherheitspolitik. 2017 legte er sein Amt nieder, im selben Jahr wurde Jung Mitglied im Rüstungskonzern Rheinmetall.
Neben dem Ehrensold als Altbundespräsident von 236.000 Euro im Jahr arbeitet Christian Wulff heute als Vorsitzender des Stiftungsrates der Deutschlandstiftung Integration, als Präsident des Deutschen Chorverbandes und noch für weitere Organisationen im In- und Ausland. Christian Wulff soll außerdem die türkische Modefirma Yargici beraten, zeitweise war davon die Rede, dass er sogar ihr Prokurist sei.
Der ehemalige CDU-Politiker Eckart von Klaeden wechselte vom Kanzleramt zum Automobilkonzern Daimler AG – und wurde dort Chef-Lobbyist.
Der CDU-Politiker Stanislaw Tillich trat als Ministerpräsident des Freistaats Sachsen Ende 2017 ab. Seit Herbst 2019 ist er Aufsichtsratschef der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag).
Im Frühling 2011 verlor Stefan Mappus die Landtagswahl und danach das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Noch im selben Jahr übernahm der CDU-Politiker beim Pharmakonzern Merck eine Stelle.
Dieter Althaus ist 2009 vom Amt des Ministerpräsidenten von Thüringen zurückgetreten.Schon 2010 wird er Vizepräsident für den Automobilzulieferer Magna. Aufgabengebiet: "Regierungsangelegenheiten".
Altkanzler Gerhard Schröder ist Verwaltungsratspräsident der Nordstream AG, der Gesellschaft, die die Ostsee-Pipeline von Russland nach Deutschland projektieren und betreiben soll – und das schon kurz nach seiner politischen Karriere als Bundeskanzler.
Alfred Tacke (SPD) ist erst Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, übernimmt dann den Posten des Vorstandsvorsitzenden beim Stromerzeuger Steag.
Gunda Röstel trat vor 20 Jahren vom Parteivorsitz der Grünen zurück und arbeitete dann als Managerin bei der Gelsenwasser AG, einem Tochterunternehmen des Energiekonzerns Eon. Später wechselte sie in den Aufsichtsrat des Stromanbieters EnBW.
Ludwig-Holger Pfahls war bis 1992 Staatssekretär für Rüstungskontrolle, dann wechselte er zur Daimler-Benz-AG, für die er als Berater tätig war. Später wurde er Manager der Firma in Belgien. 2005 wurde er im Zusammenhang mit der Affäre um den Waffenhändler Karlheinz Schreiber wegen Vorteilsnahme und Steuerhinterziehung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, 2011 folgte eine weitere Haftstrafe wegen Betrugs und betrügerischen Bankrotts.
Ronald Pofalla hat nach seinem Ausscheiden aus der Politik eine beeindruckende Karriere bei der Deutsche Bahn AG gemacht. Seit 2015 sitzt er im Vorstand, seit 2017 ist er für die Infrastruktur zuständig.
Matthias Wissmann war im Kabinett Kohl fünf Jahre lang Verkehrsminister. Jetzt ist er Verkehrslobbyist beim Verband der Automobilindustrie.
Rezzo Schlauch hörte 2005 als Grünen-Politiker auf und ist nun im Beirat von EnBW, einem Stromversorger mit Atomkraftwerken. Außerdem ist er Aufsichtsratsvorsitzender bei der Leipziger sprd.net AG.
Hannelore Kraft, ehemalige Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, wurde Mitglied im Aufsichtsrat des Steinkohlekonzerns RAG.
Der ehemalige bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Otto Wiesheu, arbeitet inzwischen bei seinem ehemaligen Verhandlungspartner, der Deutschen Bahn.
Der ehemalige Ministerpräsident Hessens, Roland Koch, war bis 2014 Vorstandsvorsitzender des deutschen Baukonzerns Bilfinger. Seit März 2015 ist er außerdem Mitglied des Aufsichtsrats von Vodafone.
Der ehemalige Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement steht mehreren Firmen als Berater und in Aufsichtsgremien zur Seite. Unter anderem für 1&1 Versatel, Waipu.tv und die Media Broadcast GmbH.