Chemnitz: Entgleisung rechter Gewalt
Offen zeigt dieser Mann am Montag, 27. August 2018, in Chemnitz den verbotenen Hitlergruß. Am Tag zuvor war es in der Stadt zu gewalttätigen Protesten und Übergriffen von Rechtsextremen gekommen. Der Anlass: In der Nacht zum 26. August war der 35-jährige Daniel H. in der sächsischen Stadt erstochen worden. Tatverdächtig sind ein Iraker und ein Syrer.
Die Rechten demonstrierten am Montag daraufhin vor allem gegen Flüchtlinge und die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir sind bunt bis das Blut spritzt", stand auf diesem Plakat.
Die Polizei war mit viel zu wenig Einsatzkräften vor Ort, so dass die Situation zeitweise außer Kontrolle geriet.
Am 1. September hielt dann die AfD einen sogenannten "Schweigemarsch" in Chemnitz ab. Mitorganisator war der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke (Mitte). Mit dabei waren auch die fremdenfeindliche Pegida, die rechtsradikale Vereinigung Pro Chemnitz sowie zahlreiche Neonazis.
Auch an diesem Tag kam es anschließend zu Auseinandersetzungen zwischen Rechten und der Polizei.
Wie andere Journalisten wurde auch ein t-online.de-Reporter in Chemnitz nach der Demonstration von Rechten angegriffen.
Die Polizei wollte die rechten Demonstranten unter anderem mit Wasserwerfern unter Kontrolle halten.
Ein Zeichen gegen rechte Gewalt sollte ein Konzert am 3. September setzen, bei dem unter anderem die Punk-Band Die Toten Hosen auftrat.