Die äußere Wandlung von Spitzenpolitikern
So kennt man Christian Wulff über Jahre als Ministerpräsident von Niedersachsen und später als Bundespräsident. Nett, dynamisch und ein bisschen bieder.
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seinem Rückzug als Staatsoberhaupt ist vom Schwiegersohn-Image wenig geblieben. Wulff hat sichtbar abgenommen, besonders ins Auge fällt zudem seine markante Brille.
Neue Brille, neues Leben? Auch bei Guido Westerwelle hat der Tausch der Sehhilfe zu einer veränderten Wahrnehmung geführt. Laut, schrill und FDP-Vorsitzender - das war einmal.
Kurz nach seiner Ablösung an der Parteispitze kommt der Außenminister mit einer dunklen und schwerer erscheinenden Brille daher. Seine Auftritte wirken ernster und staatstragender.
Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg verzichtet nach seinem Rücktritt gleich ganz auf die Brille. Auch das vorher fast obligatorische Haargel ist weniger geworden.
Guttenbergs Erklärung zum veränderten Outfit ist erstaunlich. Eine Ärztin habe festgestellt, dass er ohne Brille ausreichend sehen könne, so der CSU-Mann.
Ihre tantenhaften langen Haare bringen der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen den Spitznamen "Röschen" ein.
Im Frühjahr 2007 wechselt die CDU-Politikerin die Frisur und kommt seither forscher und dynamischer daher.
Kaum wiederzuerkennen: CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt mit stylischer Brille und einigen Kilos weniger auf den Rippen.
Wenige Monate vorher sieht der CSU-General noch so aus. Sehr rund und sehr bayerisch.
Der Klassiker zum Schluss: Joschka Fischer als Polit-Rebell mit Lederjacke und Turnschuhen.
Als Außenminister unter Bundeskanzler Gerhard Schröder (l.) präsentiert Fischer 1998 ein neues Outfit. Edle Anzüge und ein Image als joggender Asket sind angesagt.