Bidens Kabinett – er macht alles anders als Trump
Am 20. Januar 2021 wird der Demokrat Joe Biden als neuer US-Präsident vereidigt. Damit zieht auch neues Personal in die Regierung ein.
Deb Haaland: Mit Haaland rückt erstmals eine amerikanische Ureinwohnerin ins Kabinett auf. Die 60-Jährige sitzt seit 2018 im Ausschuss für natürliche Ressourcen im US-Repräsentantenhaus. "Mein Leben war nicht einfach", erzählte Haaland bei ihrer Vorstellung für das Biden-Team im Dezember. Sie sei zeitweise obdachlos gewesen, habe staatliche Lebensmittelhilfe gebraucht und ihre Tochter alleine groß gezogen. Nun soll sie einen Platz im Innenressort besetzen.
Miguel Cardona: Er soll Bidens neuer Bildungsminister werden. Der ehemalige Grundschullehrer wurde 2019 zum Bildungsbeauftragten des US-Bundesstaates Connecticut ernannt. In dieser Position bewies er sich während der Corona-Pandemie, als er binnen kürzester Zeit über 100.000 Laptops für Schüler und Schülerinnen beschaffte und den Unterricht auf Distanzunterricht umstellen ließ.
Antony Blinken: Mit dem früheren Vize-Außenminister von Barack Obama wird Biden einen langjährigen Vertrauten zum Chef des "State Department" machen. Der 58-Jährige gilt als pro-europäisch und ist ein entschiedener Befürworter des Multilateralismus.
Janet Yellen: Als erste Frau der US-Geschichte soll die frühere Notenbankchefin Janet Yellen die Spitze des mächtigen Finanzministeriums übernehmen. Die 74-Jährige hatte schon 2014 Geschichte geschrieben, als sie als erste Frau die Leitung der Notenbank Fed übernahm.
Jake Sullivan: Der 43-Jährige soll Bidens Nationaler Sicherheitsberater werden und damit einen der wichtigsten Posten im Weißen Haus übernehmen. Sullivan war bereits Bidens Sicherheitsberater in dessen Zeit als Vizepräsident. Später arbeitete er unter Außenministerin Hillary Clinton.
Llyod Austin: Das Amt des Verteidigungsministers will Biden an den früheren Vier-Sterne-General Llyod Austin übertragen. Austin war bis 2016 als Kommandeur verantwortlich für die Einsätze im Irak, Syrien und Afghanistan - Konfliktherde, die immer noch nicht befriedet sind. Weil seine aktive Zeit im Militär noch nicht lange genug zurückliegt, braucht Austin eine Ausnahmegenehmigung durch den Kongress, um Minister zu werden.
Linda Thomas-Greenfield: Mit ihr soll eine erfahrene Diplomatin Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen werden. Die 68-Jährige war in ihrer langen Karriere unter anderem unter Obama Staatssekretärin für Afrika-Angelegenheiten.
Avril Haines: Die frühere Vizechefin des Auslandsgeheimdienstes CIA soll als erste Frau der US-Geschichte Geheimdienstdirektorin werden. Die 51-Jährige würde damit die Arbeit aller US-Geheimdienste koordinieren.
Alejandro Mayorkas: Er soll als erster Hispano das Heimatschutzministerium leiten, das unter anderem für Einwanderung zuständig ist. Unter Obama war der 60-Jährige bereits Vize-Heimatschutzminister. Zuvor hatte er die Einwanderungsbehörde USCIS geleitet.
Ron Klain: Der 59-jährige Jurist arbeitete bereits in den 1980er-Jahren für Biden und wurde 2009 sein Stabschef unter Obama. Nun ernannte der neue Präsident seinen langjährigen Vertrauten zum Stabschef im Weißen Haus.
Pete Buttigieg: Der 38-Jährige hat einen steilen Aufstieg hinter sich, nun soll er das Amt des Verkehrsministers besetzen. Bis Ende 2019 war er acht Jahre lang Bürgermeister von South Bend, einer 100.000-Einwohner-Stadt im US-Staat Indiana. Mit seinem Antritt als demokratischer Präsidentschaftsbewerber wurde er auf nationaler Ebene bekannt. Buttigieg soll als eines der jüngsten Kabinettsmitglieder in der Geschichte und als erster offen schwuler Minister im Kabinett Platz nehmen.
Merrick Garland: Er soll Bidens Justizminister werden. Obama hatte Garland bereits 2016 für den Obersten Gerichtshof vorgesehen, die Republikaner blockierten das jedoch. Biden bezeichnet Garland als "einen der respektiertesten Juristen unserer Zeit", der brillant, aber bescheiden sei. Garland, der als relativ unabhängig gilt, hat versprochen, sich dem Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz und der Bewältigung der Bedrohung durch gewalttätigen Extremismus zu verschreiben.
Gina Raimondo: In ihren Verantwortungsbereich als künftige Handelsministerin würden unter anderem die Handelsstreitigkeiten mit China und die Regulierung großer Internetkonzerne fallen. Die 49-Jährige hat sich seit 2015 als Gouverneurin des Ostküsten-Bundesstaats Rhode Island bewährt.
John Kerry: Der frühere Außenminister wird Sonderbeauftragter des Präsidenten für den Klimaschutz – und als solcher Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats. Biden macht damit deutlich, welchen Stellenwert er dem Kampf gegen die Erderwärmung einräumt.
Rachel Levine: Als erste Transfrau in der US-Geschichte wird sie Bidens Staatssekretärin. Levine ist derzeit Gesundheitsministerin im US-Bundesstaat Pennsylvania und Professorin für Kinderheilkunde und Psychiatrie am Penn State College of Medicine.
Cecilia Rouse: Sie ist unter Biden Chefin des Rats der Wirtschaftsberater
Xavier Becerra: Der derzeitige Generalstaatsanwalt des bevölkerungsreichsten Bundesstaates Kalifornien wird als Gesundheitsminister eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Corona-Pandemie einnehmen. Der 62-Jährige war über die Jahre ein wichtiger Verteidiger von Obamas Gesundheitsreform.
William Burns: Der frühere Diplomat soll den Auslandsgeheimdienst CIA leiten. Der 64-Jährige diente unter Obama als Vize-Außenminister.
