Das sind die Zeugen in den Untersuchungen zur Ukraine-Affäre
Bereits Mitte Oktober sagte der geschäftsführender US-Botschafter in der Ukraine, William Taylor, in einer nicht öffentlichen Anhörung aus, dass Präsident Donald Trump die Militärhilfe an die Ukraine gezielt zurückgehalten habe. Die Mitschrift seiner Aussage wurde mittlerweile veröffentlicht. Am 13. November soll Taylor in einer öffentlichen Anhörung ein weiteres Mal aussagen.
Auch der Ukraine-Beauftragte des US-Außenministeriums, George P. Kent, sagte bereits Mitte Oktober in einer nicht öffentlichen Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss aus. Die Mitschrift seiner Ausgaben ist mittlerweile veröffentlicht worden. Darin hat Kent den US-Präsidenten Donald Trump sowie seinen persönlichen Anwalt Rudolph Giuliani mit schweren Vorwürfen überzogen. Am 13. November soll auch er ein zweites Mal in einer öffentlichen Anhörung aussagen.
Die ehemalige US-Botschafterin in der Ukraine, Marie Yovanovitch, hat in einer nicht öffentlichen Anhörung schwere Vorwürfe gegen Trumps Regierung erhoben. Die Mitschrift wurde mittlerweile veröffentlicht. Demnach sei sie im Mai wegen "unbegründeter und falscher Behauptungen" als Botschafterin abgezogen worden, erklärte sie in ihrer Aussage. Auch gegen Trumps Anwalt Rudolph Giuliani erhob sie schwere Vorwürfe. Am 15. November soll sie in einer öffentlichen Sitzung ein zweites Mal aussagen.
Der Ukraine-Sondergesandte Kurt Volker sagte bereits zwei mal in nicht öffentlichen Anhörungen vor dem US-Kongress aus. Gemeinsam mit Trump-Anwalt Rudy Giuliani und EU-Botschafter Gordon Sondland steht Volker im Zentrum der Ermittlungen. Berichten zufolge soll er erneut befragt werden.
Gordon Sondland, US-Botschafter für die EU, hat mit einer mittlerweile veröffentlichten Aussage, die er bereits Mitte Oktober hinter verschlossenen Türen abgegeben hatte, Donald Trump weiter in Bedrängnis gebracht. Demnach bestätigte er die Vorwürfe gegen den US-Präsidenten grundlegend. Gemeinsam mit dem US-Sondergesandten Kurt Volker und Trump-Anwalt Rudy Giuliani steht Sondland im Verdacht, eine Art Schattendiplomatie in der Ukraine aufgebaut zu haben, um belastendes Material gegen Joe Biden zu sammeln.
Der persönliche Anwalt Donald Trumps, Rudy Giuliani, ist eine der Schlüsselfiguren in der Ukraine-Affäre. Laut der Kongress-Aussage von US-Botschafter Taylor sei die Idee, den ukrainischen Präsidenten unter Druck zu setzen, auf Giuliani zurückzuführen. Mitte Oktober verweigerte Giuliani die Herausgabe von Dokumenten an das Repräsentantenhaus. Ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump bezeichnete er "illegitim" und "verfassungswidrig".
Auch US-Außenminister Mike Pompeo verweigerte im Zuge der Impeachment-Untersuchung die Zusammenarbeit mit dem Repräsentantenhaus. Eine Historiker-Initiative reichte wegen nicht übermittelter Dokumente Anfang November eine Zivilklage gegen ihn und das US-Außenministerium ein.
Laut eines Berichts der "Washington Post" soll auch der frühere US-Sicherheitsberater Trumps, John Bolton, am 7. November in einer nicht öffentlichen Anhörung vor dem Repräsentantenhaus aussagen. Bolton soll sich in seiner Zeit als US-Sicherheitsberater höchst besorgt über die Versuche von US-Präsident Trump gezeigt haben, die Ukraine zu Ermittlungen gegen Joe Biden zu drängen. Im September wurde Bolton von Trump entlassen.
In einer nicht öffentlichen Anhörung Ende Oktober soll der US-Offizier und Ukraine-Experte des Nationalen Sicherheitsrats Alexander Vindman ausgesagt haben, dass die vom Weißen Haus veröffentlichte Niederschrift des Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten unvollständig sei. Dies berichtete CNN am Tag der Anhörung. Demnach habe Vindman vor der Veröffentlichung des Protokolls erfolglos versucht, Passagen zu ergänzen.
Bereits Mitte Oktober wurde Donald Trumps frühere Russland-Chefberaterin Fiona Hill hinter verschlossenen Türen von Abgeordneten im Repräsentantenhaus befragt. Laut mehrerer US-Medien soll Hill in ihrer Aussage von einem Streit zwischen US-Botschafter Gordon Sondland und John Bolton berichtet haben. Bolton habe daraufhin Hill damit beauftragt, einen Anwalt des Nationalen Sicherheitsrates einzuschalten.
Igor Fruman (links) und Lev Parnas, die als zentrale Zeugen in der Ukraine-Affäre gelten, wird vorgeworfen, insgesamt eine Million US-Dollar von einem russischen Geschäftsmann in die USA geschleust und darauf verwendet zu haben, Einfluss auf Politiker und Amtskandidaten zu gewinnen. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatten die beiden Verdächtigen Trumps Anwalt Rudy Giuliani dabei geholfen, kompromittierendes Material über Joe Biden zu produzieren.
US-Vize-Außenminister John J. Sullivan wurde bisher noch nicht von den US-Demokraten zu einer Anhörung vor dem Repräsentantenhaus geladen. Jedoch bestätigte er in einer öffentlichen Anhörung vor dem US-Senat, dass Trump-Anwalt Rudy Giuliani die ehemalige US-Botschafterin Marie Yovanovitch mit haltlosen Vorwürfen überzogen hatte, um sie aus dem Amt entfernen zu lassen. Er muss sich im Senat Anhörungen stellen, da US-Präsident Donald Trump ihn zum neuen Russland-Botschafter ernennen will.
Im Zuge der Untersuchungen zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump haben die US-Demokraten den Stabschef im Weißen Haus, Mick Mulvaney, zu einer Aussage am 8. November vorgeladen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Mulvaney der Aufforderung nachkommt. Mitte Oktober hatte Mulvaney gegenüber Reportern bestätigt, dass der US-Präsident Druck auf die Ukraine ausgeübt hat.
Mitte Oktober wurde der ehemalige Top-Berater des US-Außenministers, Michael McKinley, vor dem US-Repräsentantenhaus in einer nicht öffentlichen Anhörung befragt. Seine Aussagen wurden Anfang November veröffentlicht. Demnach habe der langjährige Mitarbeiter des Außenministeriums Mike Pompeo mehrfach aufgefordert, die ehemalige US-Botschafterin in der Ukraine Yovanovitch gegenüber der Schmutzkampagne Rudy Giulianis zu schützen.
Timothy Morrison, Russland-Experte des Nationalen Sicherheitsrats, wurde Ende Oktober hinter verschlossenen Türen vom US-Repräsentantenhaus befragt. Laut anderer Zeugenaussagen soll er davon gewusst haben, dass die Aussetzung der Militärhilfe als Druckmittel gegenüber der Ukraine gemeint gewesen sei. Morrison erklärte kurz vor seiner Aussage seinen Rücktritt.