Donald Trump – Pressestimmen zu Ukraine-Affäre und Impeachment
"The Guardian" (Großbritannien): "Trumps Aktionen werden getrieben durch seine Weigerung, Verantwortung zu akzeptieren, und durch seine Angst vor Niederlagen. Doch er muss Rechenschaft ablegen. Er muss dafür geradestehen, dass er sein Amt missbraucht. (...) Trump sitzt auf der Anklagebank. Ebenso wie das politische System der USA und ihr Ansehen in der Welt."
"Neue Zürcher Zeitung" (Schweiz): "Noch immer darf es als unwahrscheinlich gelten, dass Trump durch ein Amtsenthebungsverfahren entmachtet wird. Die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit im Senat ist eine nahezu unüberwindbare Hürde. (...) Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Donald Trump noch in diesem Jahr als erst dritter Präsident der amerikanischen Geschichte unter Anklage gestellt wird."
"Stuttgarter Zeitung" (Deutschland): "Der US-Präsident handelt nach der Devise: Angriff ist die beste Verteidigung. Er will die Debatte bestimmen, seine Widersacher in die Defensive zwingen. Eine Inflation von immer neuen Gerüchten, Verästelungen, Randnotizen in der Causa Impeachment soll das Publikum ermüden, es den Überblick wie das Interesse verlieren lassen. Dass er die Hemmschwelle im politischen Diskurs immer weiter senkt, stört ihn nicht."
"t-online.de" (Deutschland): "Die Pressekonferenz brachte Trumps Strategie (...) auf den Punkt. (...) Ablenken, indem er seine Ukraine-Affäre zu einer Affäre Joe Bidens uminterpretiert. Angreifen, indem er seine politischen Gegner bedroht und verächtlich macht. Eskalieren, indem er jetzt gar öffentlich China auffordert, ebenfalls die Bidens zu untersuchen. In alldem zeigt sich nicht unbedingt unkontrollierte Wut, die viele Trump jetzt unterstellen, sondern Taktik: (...) Die große Operation Abstumpfung."
"Frankfurter Rundschau" (Deutschland): "Aber mit millionenschwerem Werbeaufwand hämmert Trump die Verleumdung in die Köpfe des Publikums. So wird der Milliardär, der seine Steuerunterlagen verbirgt und sein Amt zur Bereicherung nutzt, zum Vorkämpfer gegen Korruption. Das ist infam. Wenn es den USA nicht gelingt, den narzisstischen Autokraten aus dem Amt zu jagen, stehen dem Land finstere Zeiten bevor."