Die Streitkräfte Nordkoreas

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un setzt auf Abschreckung: Die schiere Masse seines Militärs ist gewaltig. Mehr als 1,1 Millionen Soldaten sollen dem Land zur Verfügung stehen. Dabei hat Nordkorea gerade einmal 24 Millionen Einwohner.

Allerdings setzt das Militär auf Masse statt Klasse. Abgesehen von rund 180.000 Elitesoldaten ist das Heer schlecht ausgebildet. Die Ausrüstung ist in einem miserablen Zustand und die Treibstoffreserven sind knapp.

In jüngster Zeit steckte das Regime sein Geld vor allem in die Entwicklung weitreichender ballistischer Waffen - oft zum Leidwesen des eigenen Volkes, welches seit Jahrzehnten teilweise hungert.

Die Luftstreitkräfte befinden sich in einem katastrophalen Zustand. Zwar soll Nordkorea über mehr als 800 Kampfflugzeuge verfügen, doch das "aktuellste" Modell ist die sowjetische MiG-29 aus den 70er Jahren.

Ein Großteil der Luftwaffe ist sogar noch sehr viel älter und stammt aus den 50er und 60er Jahren. Im Bild: MiG-21.

Am Boden könnte die enorme Feuerkraft der nordkoreanischen Artillerie zu einem großen Problem werden. Das Regime verfügt über fast 15.000 Haubitzen sowie Raketen- und Granatwerfer.

Nordkorea verwendet ein Viertel des Bruttoinlandsproduktes für die Rüstung. Kein anderes Land der Welt gibt - unter diesem Gesichtspunkt - soviel Geld für sein Militär aus.

Pjöngjang arbeitet eifrig an eigenen Langstreckenraketen. Angeblich sollen die dreistufigen Raketen vom Typ "Unha-3" eine Reichweite von mehr als 6000 Kilometern haben. Sie wären damit im Stande die Westküste der USA zu erreichen. Ob die Raketen allerdings tatsächlich einsatzfähig sind, ist unklar.

Die nordkoreanische Marine gilt als die kleinste Teilstreitkraft des Landes. Das Regime soll hauptsächlich über kleinere Raketen- und Torpedoboote, sowie drei selbstkonstruierte Fregatten verfügen. Angeblich soll die südkoreanische Korvette "Cheonan" (Bild) im Jahr 2010 von einem Mini-U-Boot Nordkoreas versenkt worden sein.