Das vergangene Jahrzehnt in emotionalen Bildern
12. Januar 2010: Ein verheerendes Erdbeben erschüttert den bettelarmen Karibikstaat Haiti und tötet über 220.000 Menschen.
Februar 2010: Die EU-Kommission übernimmt die Kontrolle über den Haushalt des hochverschuldeten Griechenlands. Der sogenannte Rettungsschirm ist aber mit finanziellen Auflagen verbunden: Die Schuldenkrise stürzt das Land in eine schwere soziale Krise. Armut und Arbeitslosigkeit steigen rasant. Das Foto vom Januar 2016 zeigt Menschen, die sich in Athen um Nahrungsmittel drängeln.
10. April 2010: Nahe der westrussischen Stadt Smolensk stürzt bei dichtem Nebel ein Flugzeug mit dem polnischen Präsidenten Lech Kaczynski sowie zahlreichen Regierungsmitgliedern und Parlamentsabgeordneten aus Polen ab. 96 Menschen sterben.
20. April 2010: Im Golf von Mexiko gerät die Ölplattform Deepwater Horizon in Brand. Zwei Tage später sinkt sie. Das Unglück löst die größte Ölkatastrophe der Geschichte aus.
April 2010: Auf Island bricht der Vulkan mit dem schwer auszusprechenden Namen Eyjafjallajokull auf. Wegen der Vulkanasche kommt der Flugverkehr in Nord- und Mitteleuropa für Tage zum Erliegen. Im Bild: Nordlichter über dem Eyjafjallajokull.
24. Juli 2010: Bei der Loveparade in Duisburg kommt es zur Katastrophe. Im dichten Gedränge am Eingang zum Festivalgelände sterben 21 Menschen, über 500 werden verletzt.
30. September 2010: In Stuttgart räumt die Polizei gewaltsam den Schlossgarten, um den Weg frei zu machen für die Bauarbeiten am Bahn-Großprojekt Stuttgart 21. Der Ingenieur Dietrich Wagner (Mitte) verliert beim Einsatz der Wasserwerfer nahezu komplett sein Augenlicht.
13. Oktober 2010: 69 Tage nach einem Grubenunglück im Kupfer- und Goldbergwerk von San José in Chile werden die 33 unter Tage eingeschlossenen Kumpel nach und nach mit einer speziellen Kapsel zurück an die Erdoberfläche geholt. Millionen Menschen rund um den Globus fiebern bei dem Rettungseinsatz mit.
17. Dezember 2010: In Tunesien zündet sich der Gemüsehändler Mohamed Bouazizi aus Protest gegen die Schikanen der Behörden und die schlechten Lebensbedingungen im Land selbst an. Sein verzweifelter Hilferuf ist die Initialzündung für die Revolution in Tunesien und der Beginn des arabischen Frühlings, der im Laufe des Jahres 2011 zahlreiche Länder ergreift. Das Bild zeigt die Familie am Grab des verstorbenen Gemüsehändlers.
11. Febuar 2011: Im ägyptischen Fernsehen verkündet Langzeitmachthaber Hosni Mubarak seinen Rücktritt. Auf dem Tahrir-Platz in Kario löst die Nachricht einen Jubelsturm der Hunderttausenden aus.
11. März 2011: Ein heftiges Erdbeben vor der Küste Japans löst einen Tsunami aus, der große Teile der Küstenabschnitte im Nordosten der Hauptinsel Honshu verwüstet. Rund 16.000 Menschen sterben. Im Kernkraftwerk Fukushima lösen die Erdstöße einen schweren Reaktorunfall aus. In der Folge steigt Deutschland aus der Atomkraft aus.
März 2011: In der Stadt Dara in Syrien tragen Trauernde einen getöteten Demonstranten zu Grabe. Die gewaltsame Niederschlagung regierungskritischer Proteste in der südsyrischen Stadt ist der Auslöser des Bürgerkriegs, der mittlerweile über 400.000 Todesopfer gefordert hat und Millionen Menschen zur Flucht zwang.
29. April 2011: Der britische Thronfolger Prinz William heiratet seine Verlobte Kate Middleton. Nach der Trauung in Westminster Abbey in London küsst sich das Paar auf dem Balkon des Buckingham Palace.
1. Mai 2011: US-Spezialkräfte töten den meistgesuchten Terroristen der Welt, al-Qaida-Chef Osama bin Laden, in seinem Versteck im pakistanischen Abbottabad. US-Präsident Barack Obama, sein Vize Joe Biden und weitere Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats der USA verfolgen die Entwicklungen im Situation Room des Weißen Hauses.
22. Juli 2011: Der norwegische Rechtsextremist Anders Behring Breivik tötet bei einem Bombenanschlag in Oslo und einem anschließenden Massaker in einem Jugendcamp auf der Insel Utoya 77 Menschen.
20. Oktober 2011: Nach über 30 Jahren an der Macht und Monaten des Brügerkriegs wird der libysche Diktator Muammar al-Gaddafi von Aufständischen getötet. Mit seinem Sturz zerbricht die politische Ordnung in dem Land endgültig. Das Bild zeigt einen mutmaßlichen Unterstützer Gaddafis, dem Aufständische eine Waffe in den Nacken drücken.
4. November 2011: Als Polizisten sich in Eisenach-Stregda einem verdächtigen Wohnmobil nähern, fallen im Innern Schüsse und das Fahrzeug geht in Flammen auf. Die Polizei findet darin die Leichen zweier gesuchter Rechtsterroristen, die, wie man erst später feststellt, gemeinsam mit einer Komplizin für eine rassistisch-motivierte Mordserie an neun Migranten und einer deutschen Polizistin verantwortlich sind. Die Enthüllungen um den NSU werden zu einem der größten Skandale der Nachkriegszeit und ziehen zahlreiche Untersuchungsausschüsse in Bund und Ländern nach sich.
12. Januar 2012: Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia kollidiert vor der Insel Giglio im Mittelmeer mit einem Felsen, schlägt leck und bekommt Schlagseite. 32 Menschen sterben bei dem Unglück. Das Wrack liegt 18 Monate vor Giglio, ehe es zum Verschrotten nach Genua gebracht wird.
14. Oktober 2012: Dem österreichischen Extremsportler Felix Baumgartner gelingt der bis dato höchste Fallschirmsprung aller Zeiten. Baumgartner springt aus einer Höhe von fast 39 Kilometern über dem Süden der USA ab und erreicht im Fall aus der Stratosphäre eine Geschwindigkeit von über 1.300 Stundenkilometer.
13. März 2013: Der Jesuit Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien tritt auf den Balkon des Petersdoms: Er ist der neu gewählte Papst und Nachfolger von Benedikt XVI., der auf eigenen Wunsch hin sein Amt niedergelegt hatte. Bergoglio heißt fortan Papst Franziskus und ist der erste gebürtige Nichteuropäer auf dem Heiligen Stuhl.
14. April 2013: Die rechtskonservative und eurokritische Partei "Alternative für Deutschland" hält ihren Gründungsparteitag ab. Der Hamburger Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke (Mitte) und seine Mitstreiter Konrad Adam (links) und der frühere CDU-Politiker Alexander Gauland werden sich später über den Kurs der Partei zerstreiten.
15. April 2013: Eine Explosion nahe der Ziellinie zerreißt die Luft, Menschen fliehen: Beim Anschlag auf den Boston Marathon kommen drei Menschen ums Leben, rund 260 werden verletzt.
24. April 2013: Helfer retten Näherinnen und Näher aus den Trümmern des eingestürzten Rana-Plaza-Gebäudes bei Dhaka (Bangladesch). Bei dem Unglück kommen mehr als 1.100 Menschen ums Leben. In dem achtstöckigen Hochhaus waren Fabriken und ein Shoppingcenter untergebracht, auch europäische Modekonzerne hatten dort Kleidung produzieren lassen. Das Unglück gilt als das schwerste in der Geschichte Bangladeschs. Es löste eine weltweite Debatte über die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie aus.
23. Juli 2013: In London freuen sich Herzogin Kate und Prinz William zusammen mit vielen Schaulustigen über die Geburt ihres ersten Sohnes Prinz George of Cambridge.
1. März 2014: Prorussische Rebellen errichten eine Straßensperre nahe dem Flughafen Belbek auf der ukrainischen Halbinsel Krim. Die Krim wird vorwiegend von russischstämmigen Menschen bewohnt. Das Parlament der Autonomen Republik Krim erklärt am 11. März 2014 seine Unabhängigkeit von der Ukraine. Vorausgegangen sind innenpolitische Probleme der Ukraine. Russische Truppen rücken dann auf die Halbinsel vor und besetzen wichtige Gebäude – die Krim ist annektiert.
8. März 2014: Flug MH370 von Kuala Lumpur nach Peking verschwindet spurlos über dem Indischen Ozean. Menschen in Malaysia trauern. Es ist der wohl rätselhafteste Fall der Fluggeschichte: Ermittler gehen davon aus, dass jemand an Bord mutwillig die Kommunikationsgeräte ausgeschaltet und den Kurs der Maschine geändert hat. An der afrikanischen Ostküste werden in den kommenden Jahren ein paar Wrackteile angespült. Doch der Verbleib der Boeing ist weiterhin völlig unklar.
18. Juli 2014: In Amsterdam weinen zwei Zollbeamtinnen um die Opfer eines weiteren Flugzeugunglücks: Flug MH17 ist auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über dem umkämpften ostukrainischen Gebiet abgestürzt. Offenbar wurde die Maschine von einer aus Russland stammenden Buk-Rakete abgeschossen. Alle 298 Insassen des Flugzeugs, darunter 80 Kinder, kamen ums Leben.
24. März 2015: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier trifft in den französischen Alpen ein. Zuvor hatte der Germanwings-Kopilot Andreas Lubitz eine A320-Maschine absichtlich am Bergmassiv zerschellen lassen, um Suizid zu begehen. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.
28. August 2015: Im sächsischen Heidenau protestieren Rechtsextreme gegen eine Flüchtlingsunterkunft. Auch andernorts kommt es zu Ausschreitungen. Unterkünfte werden in Brand gesetzt, Migranten werden beschimpft.
10. September 2015: Die Flüchtlingskrise spitzt sich zu. Tausende Menschen ertrinken auf der Flucht im Mittelmeer. Viele der Überlebenden wollen nach Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel (hier in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Berlin) sagt: "Wir schaffen das!" An ihrem Kurs und an der medialen Berichterstattung gibt es viel Kritik – so viel, dass Merkel später umschwenkt und mit dem türkischen Präsidenten Erdogan einen Pakt schließt, um Flüchtlinge von Europa fernzuhalten.
13. November: Sieben Islamisten verüben an fünf Orten in Paris Anschläge, darunter auf die Zuschauer des Fußballspiels Deutschland gegen Frankreich im "Stade de France". Auch ein Rockkonzert in der Bataclan-Theater ist Ziel der Terroristen. Es sterben an dem Abend 130 Menschen, 683 werden schwer verletzt.
11. Januar 2016: Auf der Domtreppe vor dem Kölner Hauptbahnhof liegen Blumen und Plakate. In der Silvesternacht hat eine große Gruppe überwiegend arabisch sprechender junger Männer feiernde Frauen massiv sexuell belästigt. Auch in anderen Städten gab es solche Übergriffe.
15. Juni 2016: Paralympics-Star Oscar Pistorius Paralympic erscheint im Berufungsverfahren wegen des Mordes an seiner Freundin Reeva Steenkamp vor Gericht in Pretoria (Südafrika). Pistorius hat Steenkamp nach Ansicht des Gerichts nach einem Streit erschossen. Der Mann, der wegen seiner Beinprothesen und der Erfolge im Sport auch "Blade Runner" genannt wurde, wird vom Gericht wegen Mordes zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
24. Juni 2016: Das hat er nicht kommen sehen: Der britische Premier David Cameron muss anerkennen, dass eine knappe Mehrheit der Wähler in einem Referendum am Vortag für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt haben. Cameron verliest nun seine Rücktrittsrede in 10 Downing Street – den Brexit soll jemand anders bewerkstelligen. Doch auch seine Nachfolgerin Theresa May wird daran scheitern.
14. Juli 2016: Ein Terrorist des "IS" kapert einen Lastwagen und rast über die Promenade der französischen Mittelmeer-Stadt Nizza. Mindestens 86 Menschen werden getötet, mehr als 400 verletzt.
15. Juli 2016: Am Istanbuler Atatürk-Flughafen stehen Männer auf einem türkischen Panzer. Ein mutmaßlicher Putsch von Teilen des Militärs wird massiv niedergeschlagen. Nach offiziellen Angaben sterben mehr als 290 Menschen, zumeist Zivilisten. Präsident Erdogan verhängt einen mehrmonatigen Ausnahmezustand und geht gegen Anhänger der Gülen-Bewegung vor, die er hinter den Ereignissen vermutet.
9. November 2016: Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat sich gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Er ist der 45. Präsident der USA.
19. Dezember 2016: Der Tunesier Anis Amri rast mit einem gestohlenen polnischen Sattelschlepper auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Zwölf Menschen sterben, weitere 55 werden verletzt. Amri wird auf der Flucht erschossen. Später zeigt sich, dass die Behörden ihn schon früher beobachtet und als Gefährder eingestuft hatten. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestags soll die Versäumnisse der Ermittler klären.
20. Januar 2017: Donald Trump wird in das Amt des US-Präsidenten eingeführt. Viele seiner Anhänger kommen dafür nach Washington. Aber ist es wirklich die größte Menschenmenge, die jemals der Vereidigung eines amerikanischen Staatsoberhaupts beiwohnte, wie es Trump später behauptet? Luftaufnahmen lassen schnell Zweifel aufkommen. Der Platz vor dem Kapitol ist demnach nur spärlich gefüllt. Bei der Amtseinführung von Barack Obama am 20. Januar 2009 waren deutlich mehr Menschen anwesend.
30. Juni 2017: Ein wichtiger Schritt in der Gleichberechtigung von Homosexuellen: Der Bundestag beschließt die "Ehe für alle", und vor dem Kanzleramt jubeln die Menschen.
7. Juli 2017: Im Hamburger Schanzenviertel rückt das Spezialeinsatzkommando der Polizei ein. Rund um den G20-Gipfel in der Hansestadt werfen Autonome mit Pflastersteinen, legen Feuer, plündern Läden und versetzen Anwohner in Angst und Schrecken. Die Polizei ist zwischenzeitlich überfordert. Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz gerät in die Kritik, weil er die Bedenken zuvor mit den Worten abgetan hatte, die Hamburger würden vom Gipfel überhaupt nichts mitkriegen.
24. September 2017: Die AfD zieht in den Bundestag ein (im Bild Partei-Chef Alexander Gauland und die frisch gewählte Abgeordnete Beatrix von Storch). Bei der Wahl erreicht sie 12,6 Prozent der Stimmen. Damit sitzt erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder eine Partei im Bundestag, die in Teilen rechtsextrem ist.
1. Oktober 2017: Anschlag in Las Vegas: Aus einem Hotelzimmer heraus feuert der Attentäter Stephen Paddock mit einem Maschinengewehr und weiteren Waffen in die Menschenmenge. Zu seinen Füßen feiern Tausende Fans auf dem Festival "Route 91". 58 Konzertbesucher kommen ums Leben, 851 werden teilweise schwer verletzt. Es war einer der blutigsten Massenmorde in der jüngeren amerikanischen Geschichte.
19. Mai 2018: Prinz Harry heiratet seine Freundin, die US-Schauspielerin Meghan Markle, auf Windsor Castle. Die Duchess of Sussex gehört seitdem zur britischen Königsfamilie.
12. Juni 2018: Gipfeltreffen in Singapur: US-Präsident Donald Trump trifft Kim Jong Un. Es war die erste Begegnung zwischen einem US-Präsidenten und einem nordkoreanischen Staatsführer seit der Gründung Nordkoreas 1948.
20. August 2018: Greta Thunberg sitzt erstmals – am ersten Freitag nach den schwedischen Sommerferien – mit einem Schild vor dem Schwedischen Reichstag ("Skolstrejk för klimatet") und tritt so eine weltweite Massenbewegung mit dem Namen "Fridays for future" los.
15. April 2019: Die Kathedrale Notre Dame in Paris steht in Flammen. Das Monument wird stark beschädigt, ein Schock für viele Franzosen.
7. Juni 2019: Rücktritt von Theresa May als britische Premierministerin. Sie hatte erfolglos versucht, einen mit der EU ausgehandelten Vertrag über den Brexit durchs britische Unterhaus zu bringen. Jeder ihrer Anläufe wurde von den Abgeordneten abgeschmettert. Auf die glücklose Premierministerin folgte ausgerechnet der Polterer und May-Widersacher Boris Johnson, der regelmäßig drohte, das Vereinigte Königreich notfalls auch ohne Abkommen aus der EU zu führen.
9. Oktober 2019: Anschlag in Halle an der Saale auf eine Synagoge und einen Dönerimbiss. Der mutmaßliche Attentäter Stephan Balliet wollte an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, schwer bewaffnet in die gut besuchte Synagoge eindringen und ein Massaker anrichten. Als ihm das nicht gelang, erschoss er eine Passantin, fuhr mit dem Auto durch die Stadt und tötete einen Mann in einem Dönerimbiss.
31. Oktober 2019: Beginn des Amtsenthebungsverfahrens der Demokraten unter Führung von Unterhaus-Sprecherin Nancy Pelosi gegen US-Präsident Donald Trump. Trump soll in einem Telefonat mit dem neu gewählten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Druck ausgeübt haben, damit die ukrainischen Behörden Ermittlungen gegen den Sohn des US-Politikers und Trump-Herausforderers Joe Biden aufnehmen (sogenannte Ukraine-Affäre).