Die Träger des Friedensnobelpreises seit 2000
Eine von drei Auszeichnungen mit dem Friedensnobelpreis erhielt 2022 der belarussische Menschenrechtsaktivist Ales Bjaljatski. Er ist in Belarus wegen angeblicher Steuerhinterziehung inhaftiert. International gilt er als politischer Gefangener. Die Vorsitzende des Nobelpreiskomitees Reiss-Andersen forderte bei der Verleihung die Freilassung des Aktivisten.
Gemeinsam mit zwei anderen Preisträgern wurde auch die in Russland verbotene Nichtregierungsorganisation Memorial geehrt. Zu sehen ist einer ihrer Unterstützer. Zivilgesellschaftliche Organisationen wie Memorial hätten einen "außergewöhnlichen Beitrag" geleistet, um Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, in ihrer Begründung.
Die dritte Auszeichnung 2022 ging an die Nichtregierungsorganisation Centre for Civil Liberties. Auf dem Bild ist die Vorsitzende Oleksandra Matwijtschuk zu sehen. Komitee-Vorsitzende Reiss-Andersen begründete die Entscheidung damit, dass Organisationen wie das Centre for Civil Liberties "die Bedeutung der Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie" beweisen.
Vergangenes Jahr durften sich Dmitri Muratow und Maria Ressa freuen. Die beiden Journalisten wurden wegen ihres Engagements für die Meinungsfreiheit ausgezeichnet.
Im Jahr 2020 ging der Friedensnobelpreis an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Im Bild zu sehen ist der Exekutivdirektor des WFP, David Beasley. Mit der Verleihung wollte das Komitee die Augen der Welt auf "die Millionen von Menschen richten, die unter Hunger leiden oder von Hunger bedroht sind."
Der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed erhält den Friedensnobelpreis 2019. Das Nobelpreiskomitee in Oslo zeichnet ihn für seinen Einsatz für einen Friedensschluss mit dem Nachbarland Eritrea aus.
Nadia Murad (l) und Denis Mukwege, 2018: Die irakische Menschenrechtsaktivistin und der kongolesische Gynäkologe gewannen den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz gegen sexualisierte Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten.
2017 erhält die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) den Friedensnobelpreis für ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken und für ihre bahnbrechenden Bemühungen, ein vertragliches Verbot solcher Waffen zu erreichen. Hier zu sehen sind die Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen, die Hiroshima-Überlebende Setsuko Thurlow und die Exekutivdirektorin von ICAN, Beatrice Fihn.
Juan Manuel Santos, 2016: Der ehemalige Präsident Kolumbiens bekommt die Auszeichnung für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden.
2015 gewinnt das tunesische Quartet du dialogue national den Friedensnobelpreis für seinen entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien infolge der Jasminrevolution des Jahres 2011. Die Organisation besteht aus dem Generalsekretär der tunesischen Gewerkschaft (UGTT), Hussein Abassi (l), dem Präsidenten des tunesischen Anwaltsordens, Mohamed Fadhel Mahfoudh, dem Präsidenten der tunesischen Menschenrechtsliga, Abdessattar Ben Moussa, und der Präsidentin der tunesischen Konföderation für Industrie, Handel und Handwerk, Wided Bouchamaoui.
2014 teilen sich Malala Yousafzai (l), eine pakistanische Aktivistin, und Kailash Satyarthi, ein indischer Aktivist, den Friedensnobelpreis für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung.
Ahmet Uzumcu, 2013: Der Generaldirektor nimmt den Preis für die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Empfang. Sie erhält die Auszeichnung für ihre umfänglichen Bemühungen zur Beseitigung chemischer Waffen.
2012 wurde die Europäische Union für über sechs Jahrzehnte, die zur Entwicklung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beitrugen, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Hier nehmen der damalige Präsident des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy (l), der Europäische Kommissionspräsident, Jose Manuel Barroso, und der Europäische Parlamentspräsident, Martin Schulz (r), die Urkunde entgegen.
Tawakul Karman (l), eine jemenitische Journalistin, Ellen Johnson-Sirleaf, ehemalige Präsidentin von Liberia und Leymah Gbowee (r), eine Friedensaktivistin aus Liberia, teilten sich 2011 den Friedensnobelpreis. Sie wurden für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für das Recht der Frauen, sich in vollem Umfang an friedensschaffender Arbeit zu beteiligen, ausgezeichnet.
2010 ging der Friedensnobelpreis an Liu Xiaobo. Der chinesische Schriftsteller konnte selbst nicht an der Preisverleihung teilnehmen, da er zu diesem Zeitpunkt im Gefängnis saß. Die norwegische Schauspielerin Liv Ullmann las einen Text vor. Xiaobo erhielt die Auszeichnung für seinen langen und gewaltfreien Kampf für die grundlegenden Menschenrechte in China.
Barack Obama, 2009: Der ehemalige US-Präsident erhielt die Friedensauszeichnung für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken.
Martti Ahtisaari, 2008: Der ehemalige Präsident der Republik Finnland empfängt den Friedensnobelpreis für seine wichtigen Bemühungen, auf verschiedenen Kontinenten und über drei Jahrzehnte internationale Konflikte zu lösen.
Rajendra Pachauri, 2007: Der damalige Chef des Intergovernmental Panel on Climate Change, zu Deutsch Weltklimarat, nimmt den Friedensnobelpreis im Namen der Organisation entgegen.
Al Gore, ehemaliger Vizepräsident der Vereinigten Staaten, teilt sich die Auszeichnung mit dem Weltklimarat. Sie erhalten den Preis für ihre Bemühungen, ein besseres Verständnis für die von Menschen verursachten Klimaveränderungen zu entwickeln und zu verbreiten, und dafür, dass sie die Grundlagen für Maßnahmen gegen den Klimawandel gelegt haben.
2006 ging der Friedensnobelpreis an die bangladeschische Grameen Bank, hier vertreten durch Vorstandsmitglied Taslima Begum (l), und an Muhammad Yunus, einen bengalischen Wirtschaftswissenschaftler. Sie erhielten die Auszeichnung für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten.
2005 teilten sich Mohamed El-Baradei (l), ein ägyptischer Diplomat, und die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) – hier repräsentiert durch den Vorsitzenden des Gouverneursrates, Yukia Amano – den Friedensnobelpreis. Sie erhielten ihn für ihren Einsatz gegen den militärischen Missbrauch von Atomenergie sowie für die sichere Nutzung der Atomenergie für zivile Zwecke.
Wangari Maathai, 2004: Die kenianische Politikerin († 2011) gewann den Preis für ihren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Demokratie und Frieden.
Shirin Ebadi, 2003: Die iranische Richterin wurde für ihren Einsatz für Demokratie und die Menschenrechte ausgezeichnet.
Jimmy Carter, 2002: Der ehemalige US-Präsident erhielt den Friedensnobelpreis für seine jahrelangen Beiträge zur Lösung internationaler Konflikte sowie zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten.
2001 teilten sich Kofi Annan, ein ghanaischer Diplomat (links, † 2018) und die Vereinten Nationen den Friedensnobelpreis. Sie erhielten die Auszeichnung für ihren Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt. Der koreanische Außenminister und Präsident der Generalversammlung (r), Han Seung Soo, hält hier den Preis in der Hand.
Kim Dae-jung, 2000: Der ehemalige Präsident der Republik Korea († 2009) bekam den Friedensnobelpreis für seine Beiträge zur Verständigung Südkoreas mit Nordkorea.