Fotoshow: Besondere Momente beim G20-Gipfel in Osaka
Die Kanzlerinnen-Raute ist legendär: Angela Merkel faltet die Hände seit Jahren bei Auftritten in ihrer typischen Form. In Osaka fand sie einen Bruder im Geiste: ausgerechnet US-Präsident Donald Trump. Ob mehr dahinter steckt? Merkel und Trump wird ein Verhältnis wie Katz und Maus nachgesagt.
Vor dem Abflug nach Fernost gab es wegen eines weiteren Zitteranfalls Sorgen um den Gesundheitszustand der Bundeskanzlerin. Angela Merkel agierte deshalb vorsichtig in Osaka, absolvierte aber auch wie gewohnt ein dichtes Programm.
Wer schüttelt wem die Hand, wem zuerst und wie lange? US-Präsident Donald Trump macht da nicht mit. Beim Dreier-Treffen mit Gipfel-Gastgeber Shinzo Abe (Japan) und dem indischen Premierminister Narendra Modi stießen die Staatsmänner wie Sportler die Fäuste gegeneinander.
Er gilt als Mitwisser des Auftragsmordes an Jamal Khashoggi: Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman. Dass er beim G20-Gipfel ausgerechnet in der ersten Reihe steht, hat allerdings protokollarische Gründe: Denn der Saudi ist Gastgeber des nächsten Gipfels. Demonstrativ hingegen scheint Trumps Händeschüttel-Geste, wo alle anderen schon winken. Der US-Präsident braucht den Prinzen als Verbündeten gegen den Iran.
Die Staats- und Regierungschefs quälen sich mit den Problemen der Welt. Die First Ladys und First Gentlemen haben es leichter. Diesmal durften sie auf Einladung von Akie Abe, der Frau von Regierungschef Shinzo Abe, Koi-Karpfen füttern und sich in Rikschas kutschieren lassen.
Szenen wie beim G20-Gipfel in Hamburg 2017 werden sich in Osaka nicht wiederholen. Das hat weniger mit dem enormen Polizeiaufgebot als mit der kaum ausgeprägten Protestkultur der Japaner zu tun. Vereinzelt kam es dennoch zu Kundgebungen gegen den Gipfel.
Die Wahleinmischung Russlands ist in den USA noch immer ein großes Thema. Ein Reporter sprach US-Präsident Trump in Osaka darauf an. Trump beugte sich zu Wladimir Putin und sagte: "Mische Dich nicht in unsere Wahlen ein" – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war wohl nicht ganz ernst gemeint.
Mit einer für Japan typischen Mischung aus traditioneller und moderner Kultur ließen die Staats- und Regierungschefs den ersten Verhandlungstag in Osaka ausklingen. Der berühmte Kyogen-Schauspieler Mansai Nomura gab seine Theaterkunst zum Besten, der blinde Star-Pianist Nobuyuki Tsuji und die bekannte Opernsängerin Michie Nakamaru sorgten für musikalische Untermalung.
Mehr als frostig fiel die Begrüßung der britischen Premierministerin Theresa May für Wladimir Putin aus. Mit Blick auf das Giftgasattentat von Salisbury forderte sie Russland auf, sämtliche "verantwortungslosen und destabilisierenden" Aktivitäten zu beenden. Putin wies erneut jede Verantwortung von sich.