Das Treffen zwischen Nord- und Südkorea in eindrucksvollen Bildern
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und der südkoreanische Präsident Moon Jae In haben sich im Grenzdorf Panmunjom zu bedeutenden Vereinbarungen getroffen. Gemeinsam solle der Frieden auf der koreanischen Halbinsel erreicht werden, so die Staatschefs vor ihrem Gespräch.
Als erster nordkoreanische Staatschef seit dem Ende des Korea-Krieges (1950-53) hat Kim dafür südkoreanischen Boden betreten. Zuvor fuhr er mit seiner Limousine in des Grenzdorf Panmunjom zwischen Nord- und Südkorea.
Das Auto wurde dabei von zahlreichen Bodyguards bewacht. Kim wurde direkt an der Demarkationslinie in der gemeinsamen Sicherheitszone von Moon Jae In empfangen
Beide Staatschefs begrüßten sich herzlich mit Handschlag und stellten sich den Fotografen. Zwischen den blauen Baracken, die beide Seiten nach dem Krieg für Besprechungen nutzten, markiert die betonierte Schwelle zwischen dem Sandfeld im Norden und dem Kiesbett im Süden die Demarkationslinie.
Spontan forderte Kim den südkoreanischen Präsidenten auf, seinerseits die Betonschwelle im Boden, die die Linie kennzeichnet, auch nach Norden zu überqueren. Moon betrat damit erstmals nordkoreanischen Boden, was vorher nicht erwartet worden war.
"Mit dem Moment, in dem der Vorsitzende Kim die militärische Demarkationslinie überschritten hat, wurde Panmunjom zu einem Symbol des Friedens, nicht der Teilung", sagte Südkoreas Präsident Moon zu Beginn ihrer Gespräche, der live im Fernsehen übertragen wurde.
Moon empfing den Machthaber sogar mit militärischen Ehren.
Beide marschierten an einer Ehrengarde von 300 Soldaten aller drei Waffengattungen der südkoreanischen Streitkräfte vorbei.
Bei dem Treffen zwischen Moon und Kim wurde historisches beschlossen. Beide Länder kündigten eine vollständige Denuklearisierung an. Zudem soll über das Ende des Korea-Krieges verhandelt werden. Bislang herrscht zwischen den Staaten lediglich ein Waffenstillstand.
Die Gespräche wurden in vielen Teilen der koreanischen Halbinsel mit großer Freude aufgenommen. In Soul beteten tausende Mönche und Menschen gemeinsam für den Koreanischen Friedensprozess.
Doch es gab auch Proteste: Aktivisten setzten zwei nordkoreanische Flaggen aus Papier in Brand, auf denen Bilder von Kim Jong Un und dessen verstorbenem Vater und Großvater zu sehen waren. Sie forderten auch den Rücktritt von Moon. Zu gewaltsamen Zwischenfällen kam es nicht. Hunderte Demonstranten versammelten sich in der Nähe des Grenzortes Panmunjom und protestierten gegen die Gespräche zwischen Kim Jong Un und Moon Jae In.
Ungeachtet dessen pflanzten Kim Jong Un und Moon Jae In einen Baum gepflanzt. Die Politiker begossen die Kiefer am Freitag mit einer Mischung aus Wasser und Erde aus beiden Ländern.
Kim und Moon enthüllten zudem eine Steinplatte neben dem Baum, auf dem die Botschaft "Frieden und Wohlstand sind gepflanzt" zu lesen war.
Danach sprachen Kim und Moon miteinander, während sie über eine nahegelegene Brücke gingen.
Auf bereitgestellten Stühlen machten sie es sich bequem.
Nach den Gesprächen kehrt Kim Jong Un zu seinem Auto zurück. Zum Mittagessen fuhr er zurück nach Nordkorea. Nach dem Essen will er noch einmal auf die südkoreanische Seite zurückkehren.
Bei der gemeinsamen Presseerklärung am Freitag verkündeten die beiden Staatsoberhäupter, dass Nuklearwaffen abgebaut, ein Friedensvertrag zwischen den Ländern ausgehandelt und Familien, die durch durch den Krieg getrennt wurden, wieder zusammengeführt werden sollen.