Beratungen ohne Putin G20-Gipfel auf Bali: Wer kommt und warum?
Joe Biden: Der US-Präsident will in Indonesien der Führungsrolle seines Landes Geltung verschaffen. Zudem wird er erneut seine westlichen Verbündeten auf die weitere Isolation Russlands einschwören. Zuvor trifft er sich mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping, das Treffen gilt als eines der wichtigsten bilateralen Gespräche am Rande des Gipfels. Dabei wird es voraussichtlich um Handelsthemen sowie um Menschenrechte und Taiwan gehen.
Xi Jinping: Der G20-Gipfel ist das diplomatische Comeback Xis nach der Corona-Pandemie und seiner Bestätigung als Staats- und Parteichef Chinas für eine dritte Amtszeit im vergangenen Monat. Neben Biden ist auch ein Gespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angesetzt. Vor nicht einmal zwei Wochen hatte Xi bereits Bundeskanzler Olaf Scholz in Peking empfangen.
Sergej Lawrow: Der russische Außenminister vertritt Wladimir Putin als Chef der russischen Delegation in Bali. Putins Absage soll den russischen Präsidenten offenbar vor direkter Kritik auf internationaler Bühne bewahren; der Kreml begründete die Abwesenheit offiziell mit Terminüberschneidungen. Lawrow hatte bei einem G20-Außenministertreffen im Juli nach Kritik an der russischen Invasion der Ukraine den Raum verlassen. Er kann sich auf einen kühlen Empfang in Bali einstellen.
Wolodymyr Selenskyj: Ukraines Präsident wird auf Einladung Indonesiens virtuell am G20-Treffen teilnehmen. Es wird erwartet, dass er eine entschiedenere Reaktion auf Russlands Invasion fordern wird.
Olaf Scholz: Der Bundeskanzler vertritt in Indonesien Europas größte Volkswirtschaft. Er hat angekündigt, während des Gipfels klar auf die Verantwortung Russlands für den Ukraine-Krieg verweisen zu wollen. Daneben soll laut deutschen Regierungskreisen auch das Anti-Inflationsprogramm der US-Regierung Thema sein.
Emmanuel Macron: Frankreichs Präsident ist als erfahrener Gipfelteilnehmer der bekannteste Teilnehmer aus Europa.
Giorgia Meloni: Für die italienische Ministerpräsidentin ist es der erste Auftritt auf der politischen Weltbühne.
EU-Ratspräsident Charles Michel (l.) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (r.): Sie nehmen als Vertreter der Europäischen Union am Gipfel teil.
Rishi Sunak: Für den neuen britischen Premierminister ist es ebenfalls der erste G20-Gipfel. Er wird mit westlichen Verbündeten, allen voran Joe Biden, bilaterale Beziehungen und multilaterale Zusammenarbeit diskutieren.
Narendra Modi: Der indische Regierungschef steht wegen der zunehmenden Bedeutung und Kraft seines Landes bei vielen G20-Teilnehmern ganz oben auf der Gesprächsliste. Geplant sind unter anderem Treffen mit Biden, Macron und Sunak.