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Hamas stimmt Vorschlag für Feuerpause im Gazastreifen zu


Trotz Hamas-Zustimmung
"Täuschungsmanöver": Israel lehnt Vorschlag für Waffenruhe wohl ab

Von t-online, reuters, afp
Aktualisiert am 06.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu: Israel soll an der Offensive auf Rafah festhalten.Vergrößern des Bildes
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu: Israel soll an der Offensive auf Rafah festhalten. (Quelle: IMAGO/Amir Cohen/imago)

Nach eigenen Angaben hat die Hamas einer Waffenruhe in Gaza zugestimmt. Israel will den Vorschlag wohl nicht akzeptieren.

Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben einem von den Vermittlern Ägypten und Katar unterbreiteten Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt. Das teilte die Organisation am Montagabend auf ihrem Telegram-Kanal mit. Hamas-Chef Ismail Hanija habe den Ministerpräsidenten von Katar und den Geheimdienstchef Ägyptens über die Annahme des Vorschlags informiert, berichtet Reuters. Details zu dem Vorschlag waren zunächst nicht bekannt.

Eine Hamas-Quelle sagte laut Reuters, die Terrororganisation habe die Garantie erhalten, dass Israel nach dem Waffenstillstandsabkommen keine weiteren Operationen im Gazastreifen durchführen werde.

Ein hochrangiger Vertreter der Palästinenserorganisation erklärte, nun komme es auf Israel an. "Nachdem die Hamas dem Vorschlag der Vermittler für eine Waffenruhe zugestimmt hat, liegt es nun an der israelischen Besatzungsmacht, ob sie dem Abkommen zustimmt oder es behindert", sagte der Hamas-Vertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben eines AFP-Reporters vor Ort feierten die Menschen im Gazastreifen am Montagabend die Zustimmung der Hamas zu dem Abkommen. In den Straßen der südlich gelegenen Stadt Rafah riefen Menschen demnach Parolen, weinten Freudentränen und schossen in die Luft.

Netanjahu will verhandeln

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt in einer ersten Reaktion auf die Zustimmung der Hamas zu einem Vorschlag einer Feuerpause, dieser sei weit davon entfernt, die israelischen Forderungen zu erfüllen. Trotzdem werde man eine Arbeitsdelegation zu weiteren Gesprächen entsenden. Netanjahu sagt zudem, Israel werde seinen Einsatz in Rafah fortsetzen.

Der israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hält Medienberichten zufolge die Zustimmung der Hamas für einen "Trick". "Es gibt nur eine Antwort auf die Tricks und Spiele der Hamas: einen sofortigen Befehl, Rafah zu erobern, den militärischen Druck erhöhen und Hamas weiter bis zur vollständigen Niederlage zu bedrängen", sagte der Rechtsaußen-Politiker.

Das israelische Militär teilte mit, jede Antwort werde ernsthaft geprüft. Zudem würde alle Möglichkeiten bezüglich Verhandlungen und einer Rückkehr der von der Hamas verschleppten Geiseln erörtert. Parallel dazu werde jedoch der Einsatz im Gazastreifen fortgesetzt.

Nach Angaben aus israelischen Kreisen sei der Vorschlag "inakzeptabel". Es handle sich um einen "aufgeweichten" ägyptischen Entwurf, sagt ein Insider. Darin seien "weitreichende" Schlussfolgerungen enthalten, denen Israel nicht zustimme.

Die Fronten zwischen Israel und der Hamas waren bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe waren zuletzt verhärtet. Am Sonntag erst war eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Delegierten der islamistischen Hamas sowie ägyptischen und katarischen Vermittlern in Kairo ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen.

Verwendete Quellen
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