"Jetzt gilt's Europa wieder zusammenzuführen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich erfreut über die Wahl von der Leyens. "Auch wenn ich heute eine langjährige Ministerin verliere, gewinne ich eine neue Partnerin in Brüssel", sagte Merkel.

"Glückwünsche an von der Leyen", schrieb der EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber auf Twitter. Man werde gemeinsam für ein starkes, ehrgeiziges und demokratischeres Europa kämpfen.

"Wir wünschen ihr eine glückliche Hand bei den anstehenden Aufgaben. Jetzt gilt's Europa wieder zusammenzuführen. Auf diesem Weg werden wir sie nach Kräften unterstützen", twitterte der kommissarische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel.

"Heute hat Europa ein Gesicht", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu der Wahl von der Leyens.

Jean-Claude Juncker gratulierte von der Leyen: "Dieser Job ist eine riesige Aufgabe und eine Herausforderung. Ich bin sicher, dass Sie eine großartige Präsidentin werden. Willkommen zu Hause!"

"Das EU-Parlament hat sich mit der Wahl von Frau von der Leyen ganz sicher keinen Gefallen getan", schrieb der Fraktionsführer der Linken, Bernd Riexinger.

Estlands Regierungschef Jüri Ratas freut sich auf die Zusammenarbeit, um Europa stärker und vereinter zu machen, wie er auf Twitter verkündete. Litauens Staatspräsident Gintanas Nauseda schrieb: "Die besten Wünsche für die Arbeit und viel Erfolg dabei, Wohlergehen für die Menschen in der EU zu schaffen."

"Wir Grünen wurden für eine Agenda des Wandels gewählt und haben von Ursula von der Leyen nicht genug zu unseren Kernforderungen, insbesondere keine konkreten Antworten auf die Klimakrise, gehört", sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU-Parlament, Ska Keller.

"Ihr tiefgreifendes Wissen über die Nato wird uns gute Dienste leisten, und wir werden die Zusammenarbeit zwischen Europa und Nordamerika weiter stärken", schrieb Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf Twitter.

Annegret Kramp-Karrenbauer kündigte an: "Die Sozialdemokraten müssen jetzt den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland erklären, warum sie an diesem Tag für jemanden aus der eigenen Regierung, aus der großen Koalition nicht die Hand heben konnten." Die CDU-Chefin wird von der Leyen als Verteidigungsministerin nachfolgen.

Kanzleramtschef Helge Braun sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei ein starkes Signal von Kramp-Karrenbauer an die Bundeswehr, dass sie als CDU-Vorsitzende dieses traditionell schwierige Amt übernehme.

Und auch CDU-Vizechef Thomas Strobl erklärte: "Diese Überraschung ist mehr als gelungen!" Kramp-Karrenbauer sei "die richtige Frau für diese verantwortungsvolle Position". Als Innenministerin des Saarlands habe sie ihre Expertise in der Sicherheitspolitik unter Beweis gestellt.

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisierte die Entscheidung: "Nachdem sie wochenlang einen Regierungseintritt ausgeschlossen hat, wird sie nun ausgerechnet Verteidigungsministerin. Kanzlerin und Union zeigen erneut, dass sie die Belange der Bundeswehr nicht im Geringsten interessieren. Sonst würden Sie die gebeutelte Bundeswehr nicht für Personalspielchen missbrauchen."

Der thüringische CDU-Vorsitzende Mike Mohring sagte: "Ich war seit der Wahl von AKK der festen Überzeugung, dass die Parteivorsitzende der CDU dort hingehört, wo die Entscheidungen getroffen werden. Das ist der Kabinettstisch."

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder lobte die überraschende Nominierung von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Verteidigungsministerin: "Wir begrüßen die Entscheidung von AKK. Das ist die stärkste Lösung. Das gibt der Regierung neue Kraft."