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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auto Sea-Doo Spark: Motorradfeeling für das Wasser
Im Sommer 2014 taucht ein neues Spaßfahrzeug an den Badestränden auf: Der bringt Motorradfeeling aufs Wasser und will den stärkeren Modellen bei den Jet-Skis und Jetbooten Konkurrenz machen.
"Ich habe mit dem Spark mehr Spaß, als mit einem viel stärkeren Jet-Ski. Denn der Spark ist leichter und wendiger, da kommt in jeder Kurve so richtig Freude auf." Steve Dauliach muss es wissen, denn der fünffache Jet-Ski-Weltmeister hat auf dem Wasser auch 250 PS bei 130 km/h voll im Griff, wenn's um Titel geht.
Aber selbst er weiß den neuen Sea-Doo Spark zu schätzen: Mit 75 Kilogramm weniger Ballast und deutlich weniger Motorpower rast man im neuen Jetboot wieselflink durchs Meer. Selbst absolute Neueinsteiger kommen nach ersten vorsichtigen Runden schon bald voll auf ihre Kosten. Jetboot bezeichnet hierzulande übrigens die gesamte Gattung der Wassermotorräder. Der Begriff Jet-Ski ist in Deutschland dagegen ein geschütztes Warenzeichen eines Herstellers.
Motoradfahren auf dem Wasser
Auf dem Sea-Doo Spark sitzt man wie auf einem Bike, nur fehlen die Räder und ist Wasser kein gefürchtetes, sondern ein absolut notwendiges Element. >>
Mit maximal 60 oder 80 km/h kann man auf dem Spaßgerät über die Wellen brettern – ein Tempo, bei dem das feuchte Element längst jene Balken bekommt, die es angeblich nicht haben soll. 72 km/h war vor der Küste Dubais unser höchstes Tempo auf dem dreisitzigen Spark 3up.
Ein wenig Übung und entscheidende Fahrtipps vom Champ Dauliach reichten, um den Mut zu so hoher Geschwindigkeit aufzubringen. Noch mehr Überwindung gehörte jedoch am Ende dazu, den spaßbetonten Spark ein letztes Mal an Land zu schieben und die Testfahrten zu beenden.
Preise starten bei 6000 Euro
Vor der imposanten Skyline Dubais mit dem 830 Meter hohen Burj Khalifa schindet man normalerweise erst mit Yachten ab 30 Metern Länge Eindruck. Doch das agile Spaßmobil von Bombardier demonstriert schon zu Preisen ab 6000 Euro eindrucksvoll, wie viel Spaß es seinem Piloten bereitet. >>
Für den Vortrieb sorgt ein österreichischer Motor von Rotax. Der Dreizylinder-Reihenmotor mit 900 Kubikzentimeter Hubraum leistet 60 PS im Zweisitzer Spark 2up und kommt auf 90 PS im Dreisitzer. Der gemäßigte Verbrauch leert den 30-Liter-Tank erst nach drei bis vier Stunden feucht-fröhlichen Fahrvergnügens.
Die Bedienung ist für jeden Laien schnell erlernbar und für Motorradfahrer teils vertraut und teils ungewöhnlich: Man sitzt auf einer Sitzbank und gibt am rechten Lenkerende Gas. Allerdings geschieht dies mit einem Hebel, weil man einen Drehgriff beim Sprung über Wellen unabsichtlich aufdrehen würde.
Und gebremst wird mit einem Hebel links, wenn einer an Bord ist. Dann gibt’s auch einen Rückwärtsgang durch kurzfristige Schubumkehr, um aktiv etwa in Parklücken am Hafen steuern zu können. Aber auch ohne Bremse hat man den Spark schnell im Griff. Man muss nur darauf achten, dass man immer Schubkraft braucht, um die Richtung zu ändern. Treibt man auf ein Hindernis zu, kostet das zunächst Überwindung. Aber nach einigen Versuchen traut man dem wieselflinken Wasser-Mopped mehr und mehr, das in kundiger Hand praktisch auf der Stelle wenden oder gar Donuts drehen kann.
Sogar Wheelies sind möglich
Ideal ist spiegelglatte See, um mit dem sogenannten "Aquascooter" richtig schnell unterwegs zu sein. Bei Seegang oder noch mehr auf dem Kamm von Bugwellen großer Boote kommt der Sea-Doo-Kapitän ganz schön ins unfreiwillige Springen. Nach einiger Übung stellt sich schnell heraus, wie man sich am besten in Kurven legt.
Oder man merkt, wie sich mit engen Kehrtwenden Wellen erzeugen lassen, über die man nach einer 270 Grad-Kehre kontrolliert springen kann. Sogar Fahrmanöver, wie man sie von Motorrädern kennt, sind möglich. >>
Wenn man fest genug am Gashebel zieht und unterstützend den Lenker hochreißt, ähnelt das einem Wheelie, also wenn das Vorderrad hoch in der Luft schwebt und das Bike nur auf dem Hinterrad rollt. Die Sea-Doo Spark-Modelle 2up und 3up machen wesentlich teureren Alternativen sicher bald das Leben schwer. Erhältlich sind 20 Designs in fünf Farben, darunter "Orange Crush" oder knallgrünes "Pineapple". Die Oberfläche des Spark schimmert modisch matt, das hat mit dem verwendeten Material Polytec zu tun.
Die Konstruktionsbauweise "Split deck" ermöglicht den schnellen Zugriff auf den Motor, da sich nach Öffnen von 16 Schrauben das obere Teil leicht abheben lässt. Das fördert die Servicefreundlichkeit und senkt Unterhaltskosten. Die beiden Varianten mit 2,79 und 3,05 m Länge wiegen um die 190 kg. Zu kaufen sind die erschwinglichen Wasserspaß-Fahrzeuge ab sofort, zu mieten sicherlich bald an vielen Stränden.