Betagte Männer und teure Autos
Früher der Favorit im Auto-Quartett, heute steigt man ein: Dieser Ford Mustang von 1969 ist für viele Männer das Traumauto schlechthin. Oft ist er ein lauter, anfälliger und unpraktischer Spritschlucker – aber das spielt beim Kauf keine Rolle.
Ist genügend Budget vorhanden, greifen Männer gerne auch zum roten Lamborghini Diablo. "Männer schlüpfen dabei in die Projektion, die das Auto-Image vermittelt", sagt der Frankfurter Männercoach Gerrit Grahl.
Mit der Harley Davidson die Route 66 entlang – davon träumen viele Männer. Deswegen steht die Harley zuhause in der Garage und wird sonntags bei schönem Wetter auch mal gefahren.
Männer handeln überlegt, mit Bedacht, logisch und klar. Das ist das Klischee. Die Wahrheit ist aber das Gegenteil, betont Männercoach Gerrit Grahl: Der fette Wagen ist nur mit Emotion besetzt – und wird genau deswegen gekauft. "Kontrollierter Tabubruch" nennt Grahl dieses Verhalten.
Der Kauf eines PS-starken Sportwagens ist daher für Gerrit Grahl nicht unbedingt der Ausdruck einer Midlife Crisis. Männer handelten eben nicht immer rational und vernünftig, sondern erfüllen sich einfach einen völlig irrationalen, teuren und sinnlosen Wunsch.
Der Liebling wohlhabender Männer ab 40: Der Porsche 911 Carrera ist keine Familienkutsche und im Alltag ziemlich unpraktisch. Aber er hat alles, wonach Männer sich sehnen.
Derzeit der Liebling wohlhabender Großstädter: Der Maserati Ghibli kostet um 75.000 Euro und vermittelt eine Menge James-Bond-ähnliche Coolness.
Der Porsche Panamera ist kein Auto, das Testosteron-Träume erfüllt, weiß Männercoach Gerrit Grahl. Ihn kaufen, so Grahl, vor allem wohlhabende Männer, die mit Frau und Familie stets angemessen und komfortabel zu reisen wünschen.