Ferrari vs. Porsche
Die komplette Sammlung der limitierten Ferrari-Supersportwagen inkl. dem 288 GTO, F40, LaFerrari, Enzo und F50 (v.l.) ist einen zweistelligen Millionenbetrag wert. Hier posieren die Investigations- und Spekulations-Objekte vor der ehemaligen Villa von Firmengründer Enzo Ferrari in Maranello. Dahinter befindet sich die werkseigene Teststrecke Fiorano.
Wie der LaFerrari wurde auch der Porsche 918 Spyder – hier in Mitten seiner Urahnen 959 (l.) und Carrera GT (r.) – als Plug-in-Hybrid konzipiert und ist inzwischen ausverkauft. Derzeit hält der 918 den prestigeträchtigen Rundenrekord für Serienfahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife.
Das aktuelle Topmodell aus Maranello ist der Ferrari F12tdf, einer Weiterentwicklung des "normalen" F12berlinetta. Auf 799 Exemplare limitiert, war er innerhalb weniger Tage vergriffen.
Der neue 911 Turbo S, den es wieder als Coupé und Cabrio gibt, ist mit 580 PS derzeit der stärkste Porsche. Dem traditionsreichen Sportwagen folgt mit 570 PS der große Porsche-SUV Cayenne und der Panamera als Limousine, jeweils ebenfalls als Turbo S.
Der California T mit festem Klappbach fungiert trotz seines Grundpreises von knapp unter 200.000 Euro und seinem 560 PS starken V8-Motor als Ferraris "Einstiegsmodell". Nach dem F40 ist es nach vielen Jahren das erste Modell mit Turbolader. Für alle Baureihen bietet Ferrari das Tailor-Made Programm zur Individualisierung an.
Ebenfalls mit V8-Turbomotor, aber mit 670 PS treten der brandneue 488 Spider und der 488 GTB an. Wahrscheinlich wird Ferrari auf seiner Basis später wieder eine für Rennstrecken optimierte Version à la 458 Speciale, 430 Scuderia und F360 Challenge Stradale auflegen.
Eine Sonderrolle in der Riege der aktuellen Ferrari-Sportler nimmt der FF mit 660 PS starkem Zwölfzylinder ein. Mit Allradantrieb, vier Sitzen und dem 450 Liter großem Kofferraum im Shooting-Brake-Heck soll er die Abstinenz einer Limousine oder eines SUVs im Portfolio zumindest teilweise kompensieren.
Anders als Ferrari bietet Porsche mit dem Cayenne und dem Macan gleich zwei SUV-Baureihen in zahlreichen Versionen an. Der hier gezeigte Macan GTS mit 360 PS leistenden V6-Biturbo feierte Ende letzten Jahres seine Premiere.
Die auf 100 Exemplare limitierte Panamera Exclusive Series mit 570 PS, zweifarbiger Verlaufslackierung und von Hand gefertigter Lederausstattung kostete 2015 mindestens 249.877 Euro. Neben den beiden SUV-Baureihen wird auch die Limousine im Porsche-Werk Leipzig gebaut. Direkt daneben befindet sich dessen anspruchsvolle Teststrecke.
Auf abgesperrtem Terrain extrem schnell sind der 500 PS starke 911 GT3 RS (l.) und der Cayman GT4 mit 385 PS. Beide Leichtgewichte arbeiten noch mit V6-Boxer-Motoren ohne Turbos aber dafür mit hohen Drehzahlen.
Einen weiteren Geheimtipp für Porsche-Sammler stellt der Boxster Spyder mit vielen Bauteilen des Cayman GT4 dar. Der ehemalige Formel-1-Pilot und jetziger Porsche-Werksfahrer Mark Webber fährt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zwar stärkere Rennwagen, aber die 375 PS scheinen ihm auf dieser Testfahrt viel Spaß bereitet zu haben.
Noch exklusiver und teurer als die Oldtimer von Porsche sind seltene Ferrari wie der 250 GTO im Besitz von Pink Floyd Schlagzeuger Nick Mason, der auf diesem Foto den wertvollsten Schatz seiner Sammlung vorführt. Mit fast 30 Millionen Euro erzielte ein anderer 250 GTO die bislang höchste Summe bei einer Automobil-Auktion.
Firmengründer Enzo Ferrari (1898 – 1988) war zuvor selbst Rennfahrer und galt später als exzentrisch. Der ehrfürchtig "Commendatore" genannte Patriarch schuf den Mythos Ferrari und wird noch heute verehrt. Sein Sohn Piero bekleidet seit 1988 die Position des Vizepräsidenten von Ferrari.
Beim traditionellen Jahresabschluss "Finali Mondiali" feierte Ferrari letztes Jahr zusammen mit Fans zwar keinen WM-Titel in der Formel 1, aber Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen (v.l.) sowie die privaten Fahrer der verschiedenen Rennserien wurden bejubelt. Im Hintergrund ist rechts der neue F12tdf und links der FXX K auf Basis des LaFerrari zu sehen.
Neben dem FXX K fahren solvente Hobby-Rennfahrer weiterhin mit dem vom Ferrari Enzo abgeleiteten FXX (vorn) und dem 599XX als "Track-only-Version" des 599 GTB beim XX Programm nicht um Rennsiege, sondern nur zum Spaß auf Rennstrecken in der ganzen Welt. Betreut werden sie ebenso wie die Eigentümer originaler Formel-1-Rennwagen aus den vergangenen Jahrzehnten im Rahmen des F1 Clienti Programms direkt von Maranello aus.
Vielseitiger Kundensport bildet auch für Porsche die Basis der Motorsport-Aktivitäten. Der LMP1-Rennwagen 919 Hybrid in der Mitte wird seit 2014 vom Werksteam in der FIA World Endurance Championship (WEC) eingesetzt und gewann letztes Jahr das 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Saison-Höhepunkt.
Porsche hat bereits 17 Mal den Gesamtsieg im renommiertesten Langstreckenrennen der Welt gewonnen. Neben dem "Salzburg"-Design des 1970 in Le Mans erfolgreichen 917, sind auch die Sportwagen-Prototypen im Look des Sponsors Martin Racing legendär. Einige der erfolgreichsten Fahrer der Welt wie Jacky Ickx oder Derek Bell pilotierten sie.
Wer mehr über den Mythos von Porsche erfahren will, sollte das von außen wie von innen sehenswerte Museum direkt neben dem Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen besuchen. Dank regelmäßigen Sonderausstellungen lohnt es sich auch für "Wiederholer".
Ein absolutes Highlight der Porsche-Historie ist zweifelsohne der 550 Spyder. Zu zweifelhaftem Ruhm gelangte er 1955 durch den tödlichen Unfall von Schauspieler-Legende James Dean. Traurige Parallele: Paul Walker (Fast & Furious) starb 2013 ebenfalls im Cockpit eines Porsche, allerdings als Beifahrer in einem Carrera GT.
Auch in der Galleria Ferrari, dem offiziellem Museum in Maranello sorgen wechselnde Exponate für Abwechslung. Seit mehreren Jahren werden in der "Ruhmeshalle" die Weltmeistertitel von Michael Schumacher, Nikki Lauda & Co. gewürdigt. Doch auch die faszinierenden Straßenmodelle fehlen nicht – ein "Muss" für jeden Ferraristi!
Weniger um die einzelnen Modelle statt um den Mann dahinter dreht es sich im Museo Casa Enzo Ferrari in Modena. Es besteht aus einem ehemaligen Lagerhaus, dass Enzos Vater gehörte und einem spektakulären Neubau. Hier werden je nach Anlass auch Fahrzeuge anderer Hersteller wie der Schwester-Marke Maserati stilvoll präsentiert.
