Der Ferrari California T im Test auf Sylt
Wanted.de Autor Christian Sauer am Steuer des Ferrari California T mit 560 PS starkem V8-Turbo-Motor.
California T: Das sportliche Ganzjahres-Cabrio macht nicht nur wie hier auf Sylt eine gute Figur. Wie bereits bei seinem Namensgeber, dem legendären Ferrari 250 GT Spyder von 1957, ist die USA einer der wichtigsten Märkte.
Sämtliche aktuellen Modelle aus Maranello bremsen serienmäßig mit Carbon-Keramik-Bremsen. Aus 100 km/h bringen die ebenso ausdauernden wie leichten Stopper den California T mit 1827 Kilogramm Leergewicht in nur 34 Metern zum Stehen.
Kreativ, aber die Surfboards auf den im Fond des 2+2-Sitzers sind weder für die ansonsten ausgezeichnete Aerodynamik, noch für das feine Leder-Interieur eine gute Idee.
Stolz prangt das springende Pferd an verschiedenen Stellen der verwindungssteifen Karosserie, die wie das Chassis vollständig aus Aluminium gefertigt ist.
Das neu gestaltete Heck mit Diffusor und vier Auspuffrohren wirkt im Vergleich zum Vorgänger - dem California mit Saugmotor - knackiger.
Dank des Aluminium-Hardtops verwandelt sich das luftige Cabrio im Stand binnen 14 Sekunden zum komfortablen Coupé mit geringen Windgeräuschen.
Wem das Bicolor-Design unseres Testwagens nicht zusagt, kann seinen California T auch einfarbig und in nahezu unendlich vielen Lacktönen bestellen – natürlich auch im typischen Ferrari-Rot.
Aus 3,9 Litern Hubraum schöpft Ferraris erster Turbo seit Jahren maximal 755 Nm Drehmoment bei 4750 Touren und 560 PS bei 7500 Umdrehungen. Möglich machen das zwei Twinscroll-Turbolader und aus der Formel 1 abgeleitete Entwicklungen.
Ob offen oder geschlossen, der enorme Schub von unten heraus in Verbindung mit der Drehfreudigkeit bereiten viel Spaß – der Sound ist kraftvoll und voluminös – vielleicht etwas weniger "grell" als bei anderen Modellen aus Maranello.
Am handlichen Multifunktionslenkrad, das wir bereits aus anderen Ferrari-Modellen kennen, lassen sich neben den wichtigsten Funktionen wie Blinker oder Scheibenwischer, auch das Manettino mit drei Fahrprogrammen bedienen.
Das moderne Infotainment-System mit 6,5 Zoll großem Touchscreen bietet wie im Ferrari FF vielfältige Anschlussmöglichkeiten, Apple CarPlay und ein klangstarkes Soundsystem.
Auf dem geschwungenen Armaturenträger finden sich die Bedienelemente für die Launch-Control, den Automatik-Modus und Rückwärtsgang des schnell schaltenden 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes.
Hinter den bequemen Vordersitzen mit elektrischer Verstellung, anpassbarem Seitenhalt und Beheizung finden sich zwei Notsitze, dessen Lehne sich zum Beispiel für Golfbags umklappen lassen.
Im Kofferraum stehen bei geöffnetem Verdeck immerhin 240 Liter für das Gepäck zur Verfügung – geschlossen, wie auf diesem Foto, sind es 340 Liter – genug für ein Wochenende zu zweit.
Doch auf Sylt oder in Kalifornien fahren nicht nur Beachboys, sondern auch -girls den California T lieber selbst. Für das vielseitige Ganzjahres-Cabrio finden wir den Preis von rund 185.000 Euro mehr als gerechtfertigt.